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ATOM/984: Zurück in die 80er Jahre? - BMU plant Tiefbohrungen in Gorleben (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 10. Januar 2012

Zurück in die 80er Jahre?

BMU plant Tiefbohrungen in Gorleben


Das Bundesumweltministerium plant neue Tiefbohrungen im Raum Gorleben, das berichtet die Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) in ihrer heutigen Ausgabe. Ein Sprecher des BMU sagte, ein Großteil der Summe jener 73 Mio. Euro, die im Bundeshaushalt für das Jahr 2012 für die Weitererkundung in Gorleben veranschlagt ist, sei für geplante Tiefbohrungen vorgesehen, übrigens im Zusammenhang mit möglichen Kohlenwasserstoffen unterhalb des Salzstocks: das sei doch ganz im Sinne der Gorleben-Gegner, heißt es laut EJZ aus dem Röttgen-Ressort.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) weist diese Unterstellung weit von sich:

"Wir fordern kein 'Zurück in die 80er Jahre', also keine weiteren Tiefbohrungen, sondern die vorurteilsfreie Bewertung der Befunde, die Anfang der 80er Jahr bei den Tiefbohrungen 5001 und 5002 gesammelt wurden".

Nach Abschluss der Tiefbohrungen im Rahmen der obertägigen Erkundung flossen die verheerenden Befunde aus diesen Bohrungen nicht in den Bericht der federführenden Behörde, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) ein.

"Die Gasproblematik wurde systematisch ausgeklammert. Unterschlagen wurde, dass brennbares Gas angetroffen wurde und bei der Druckentlastung Gas und Kondensat zufloss", hält BI-Sprecher Wolfgang Ehmke dem BMU vor.

Die Bohrung 5002 wurde deshalb in einer Teufe von 965 m eingestellt, um die Lage beherrschen zu können.

Im PTB-Bericht wurde jedoch darauf verwiesen, dass der Salzstock Wasserkontakt hat. Die Forderung der PTB aus dem Jahr 1983, auch andere Standorte neben Gorleben zu erkunden, wurde jedoch aus politischen Gründen nicht umgesetzt. Wie es dazu kam, versucht heute der Parlamentarische Untersuchungsausschuss Gorleben zu klären.

Ehmke: "Wie man es dreht und wendet, es sind vergebliche Versuche des BMU, die K.O.-Kriterien für den Salzstock Gorleben nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen."

Quellenverweis zu den Gasfunden: www.greenpeace.de/...


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Quelle:
Pressemitteilung, 10.01.2012
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero@bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2012