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ATOM/1008: Zwischenlager - "Mauerbau kein Sicherheitsgewinn" (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 29. März 2013

"Mauerbau kein Sicherheitsgewinn"



Die Zwischenlager in Ahaus und Gorleben sollen nachgerüstet werden. Zu den Nachrüstmaßnahmen gehört auch eine "zusätzliche Mauer". Das erklärte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf Anfrage der Bürgerinitiative "Kein Atommüll nach Ahaus" und der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Diese Nachrüstung zum Schutz gegen Störmaßnamen sei das Resultat von Beratungen einer Arbeitsgruppe "aus zuständigen Behörden des Bundes, der Länder sowie der Betreiber", ließ das BfS die Umweltinitiativen jetzt wissen. Es sei keine verspätete Reaktion auf die Ereignisse vom 11. September 2001, behauptet das BfS.

Das mögen die BI-Sprecher Felix Ruwe und Wolfgang Ehmke nicht glauben. Sie hatten in ihrer Anfrage auf folgenden Schwachpunkt der Nachrüstung hingewiesen: "Sollte ein Angriff mit einem Flugzeug erfolgen, so wird durch die Mauer bzw. deren verbleibende Fragmente der Abfluss des Kerosins zusätzlich verhindert. Bei der Gefahrenabwehr ist ein solches Attentat nach allen Regeln der praktischen Vernunft nicht auszuschließen. Wir fragen: Welchen Sicherheitsgewinn soll eine solche Mauer haben? Wann soll mit dem Mauer-Bau in Gorleben bzw. Ahaus begonnen werden?"

Stutzig macht sie, dass das BfS bei der Prüfung der Anträge seitens der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) laut Antwortschreiben sehr wohl darauf achten will, "ob die Wand Einfluss auf Kerosinstände in der Halle und damit auf die thermische Belastung der Behälter hat. Daraus resultierend sind ggf. Drainageöffnungen erforderlich."

Einen Termin für den Baubeginn konnte das BfS nicht nennen. Unbeantwortet blieb auch die Frage nach der thermischen Belastbarkeit der Behälter für den schwach- und mittelradioaktiven Abfall im benachbarten Fasslager.

Den Text der Unterschriftenkampagne "Atommüll-Alarm" und die Liste der Unterzeichner finden Sie unter
www.bi-luechow-dannenberg.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 29.03.2013
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero[at]bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2013