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VERWERTUNG/176: Umweltamt wirbt für Handy-Recycling (Stadt Gütersloh)


Stadt Gütersloh - Pressemitteilung von Dienstag, 2. November 2010

Das Handy - eine Schatzkiste. Umweltamt wirbt für mehr Recycling

In nur 41 Handys steckt die gleiche Menge des Edelmetalls wie in einer ganzen Tonne Golderz


Gütersloh (gpr). Es ist eine ergiebige Goldader: In nur 41 Handys steckt die gleiche Menge des Edelmetalls wie in einer ganzen Tonne Golderz, und trotzdem kann diese Quelle nicht genutzt werden. "Denn bisher landet nur ein minimaler Teil der verkauften Handys beim Recycling," so die städtische Abfallberaterin Marion Grages, "laut Schätzungen nur wenige Prozent." Das Umweltbundesamt mutmaßt, dass in Deutschland rund 60 Millionen Handys unbenutzt in Schubladen liegen. Das sind umgerechnet 3 t Gold, 30 t Silber, 1.900 t Kupfer, 151 t Aluminium und 105 t Zinn.

Das hat nicht nur für die Goldvorräte Folgen. Viel brisanter ist die Gewinnung eines anderen wichtigen Rohstoffes für die Handy-Herstellung: nämlich Coltan. Coltan enthält das seltene und teure Metall Tantal. Aktuelle Laptops und Handys ließen sich ohne Tantal nicht herstellen. Ein Ende der Vorräte dieses begehrten Rohstoffes ist jedoch absehbar - eine geradezu Existenz bedrohende Tatsache für die Industrie.

Abgebaut wird Coltan praktisch nur in der Demokratischen Republik Kongo. Und dort herrscht bereits seit 1996 Krieg. Im Wesentlichen ein Krieg um diesen immer knapper werdenden Rohstoff. Ein Krieg mit all seinen furchtbaren Folgen.

Marion Grages rät: "Versuchen Sie, Ihr Handy länger zu nutzen und nicht jede technologische Neuerung mitzumachen. "Mobiltelefone mit einer Lebensdauer von zehn Jahren sind nicht ungewöhnlich. Dennoch wird jedes Gerät im Schnitt nur 14 Monate genutzt, bevor es durch ein neues ersetzt wird. Häufig ist ein defekter Akku der Grund für die Neuanschaffung. Es gibt jedoch diverse Shops, die Akkus zu einem kostengünstigen Preis anbieten und Handys wieder flott machen. Rohstoff sparend ist auch die Anschaffung eines gebrauchten Handys. Und wenn nichts mehr geht, dann bleibt das Recycling. Insgesamt können etwa 80 Prozent eines Handys wieder verwendet werden und dienen somit der Rohstoffgewinnung.

Marion Grages Appell: "Leeren Sie Ihre Schubladen und nutzen Sie die vielen Sammelstellen. Abgegeben werden können die Handys bei den Sammelstellen für den so genannten "Elektroschrott": am Recyclinghof der Stadt Gütersloh, Goethestraße 16, freitags von 13.30 bis 15.30 und samstags von 9 bis 12 Uhr, oder beim Kaufhaus Fundus, Wilhelmstraße 31, montags bis freitags von 10 bis 18 und samstags von 10 bis 13 Uhr.

Weiterhin sammeln auch viele Handy-Läden. Telekom- und Vodafone-Läden beispielsweise kooperieren dabei außerdem mit Umweltverbänden. Und auch die Polizei ist aktiv. Sie gibt noch funktionsfähige Handys an alte Menschen weiter, damit im Notfall die entsprechende SOS-Rufnummer betätigt werden kann. Die Akkus können an allen Verkaufsstellen abgegeben werden. Verboten ist es aus gutem Grund, sowohl Handys als auch Akkus in die Restmülltonne zu werfen.


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 2. November 2010
Stadt Gütersloh, Stadtverwaltung
Berliner Straße 70, 33330 Gütersloh
Telefon: 05241-821
Internet: http://www.guetersloh.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2010