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VERWERTUNG/186: Hamburg - "Recycling-Hickhack" muss ein Ende haben (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg e. V. - 5. Juli 2011

"Recycling-Hickhack" muss ein Ende haben

BUND fordert Senat auf, eindeutige Aussagen zur Mülltrennung auf den Weg zu bringen
Europäische Vorgaben zur Getrenntsammlung müssen spätestens 2015 umgesetzt werden


Die Veröffentlichungen der Stadtreinigung und der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) zur so genannten Recyclingoffensive haben aus Sicht des BUND Hamburg für zusätzliche Verwirrung bei den Hamburger Bürgern gesorgt. Obwohl Hamburg im deutschen Städtevergleich die Rote Laterne hat, gelingt es nicht offenbar nicht, für dieses wichtige Ressourcenschutzthema einen roten Faden zu finden.

"Viele Bürger sind zu recht irritiert wenn nicht gar demotiviert. Eine derartige Öffentlichkeitsarbeit ist inakzeptabel. So wird Hamburg weiterhin im Städtevergleich das Schlusslicht beim Recycling bleiben", sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Dabei sind die rechtlichen Vorgaben, die für deutlich mehr Ressourcenschutz sorgen sollen, eindeutig: Die europäische Abfallrahmenrichtlinie (Richtlinie 2008/98/EG) schreibt ab 2015 eine Getrenntsammlung von Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfällen sowie Bioabfällen in allen Mitgliedsstaaten vor. Bis 2020 müssen zudem Recyclingquoten laut Neuentwurf des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes von 65% erreicht werden. Die Hamburger Recyclingquote liegt derzeit gerade mal bei 25%, somit sind erhebliche Anstrengungen in der Hansestadt notwendig. Bremen (55%), München (38 %), Frankfurt (38%) und Berlin (34%) sind schon jetzt deutlich besser aufgestellt.

Haushalte, die an die öffentliche Abfallentsorgung angeschlossen sind, können bereits heute zur getrennten Müllsammlung verpflichtet werden. Dies ist aber aus Sicht des BUND Hamburg nur das letzte Mittel. Die Hansestadt Bremen hat beispielsweise gezeigt, dass mit Hilfe einer guten Informationspolitik eine hohe Erfassung von Bioabfällen möglich ist (Vergleich: Hamburg 20 kg/Einwohner, Bremen 96 kg/Einwohner im Jahr 2009).

"Eine klare Informationspolitik ist bei diesem Thema entscheidend! Wir hoffen, dass sich Stadt und Stadtreinigung hier im Interesse des Umwelt-und Ressourcenschutzes umgehend wieder zusammenraufen", so Manfred Braasch.


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Quelle:
Presseinformation, 05.07.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
Lange Reihe 29, 20099 Hamburg
Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2011