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AKTION/058: "Fledermäuse Willkommen" in Worms (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 10. Juni 2011

NABU zeichnet Fledermausquartiere in Worms mit der "Fledermäuse Willkommen!"- Plakette aus


Am 10. Juni überreichte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken zusammen mit dem NABU-Vorsitzenden Siegfried Schuch dem Umweltdezernenten der Stadt Worms, Hans-Joachim Kosubek, neben einer Urkunde auch die Plakette "Fledermäuse Willkommen!". Im Rahmen der feierlichen Ehrung vor dem Wormser Dom wurde die Aktionsplakette auch an den Dom selbst, die kath. Kirche St. Peter in Worms-Herrnsheim, den Wormser Tiergarten und die Westend Realschule verliehen. Denn in Worms sind Fledermäuse vielerorts willkommen.

Wahrscheinlich ist aber nur wenigen Wormser Bürgern bekannt, dass sich in der Stadt einige der geheimnisvollen Fledertiere tummeln. Für ihr Wohlergehen mitten in der Stadt wird in Worms aber auch einiges getan. So wurde den Grauen Langohren, die im Dachboden der Westend-Realschule leben, beim Ausbau des Dachgeschosses ein großer Teil des Dachraumes zugesprochen. Sie können also dort weiterhin ungestört ihre Jungen aufziehen. Außerdem wurden im Tiergarten neue Fledermausdomizile geschaffen und durch die Freilegung alter Schutzbunker hat die Stadt Worms den Fledermäusen der Stadt neue Winterquartiere eröffnet. Die kath. Kirche St. Peter in Worms-Herrnsheim verzichtet ab 22 Uhr auf die Kirchenbeleuchtung, damit die lichtscheuen Großen Mausohren ihr Quartier im Dachboden verlassen können, um zur nächtlichen Insektenjagd aufzubrechen. Im Dach des Wormser Doms dürfen nicht nur Fledermäuse ungestört den Sommer verbringen. Hier brüten zudem Wanderfalken und Mauersegler, weshalb die Gemeinde bereits im Jahr 2009 mit der Auszeichnung "Lebensraum Kirchturm" bedacht wurde. Sowohl die Stadt Worms, als auch die Kirchengemeinden haben ihre besondere Verantwortung für die seltenen Fledermäuse erkannt und leisten durch den Erhalt ihrer Quartiere einen unermesslich wichtigen Beitrag zu ihrem Schutz.

Doch ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Fledermaus ist nicht selbstverständlich und so setzt sich der Fledermausschützer Hans König (AK Fledermausschutz) schon seit Jahren ehrenamtlich für den Erhalt der Fledermausquartiere ein. Durch seine Arbeit konnte er schon viel Akzeptanz für die heimlichen Mitbewohner schaffen und viele Quartiere schützen. Ohne die gute Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Worms wären jedoch viele Maßnahmen, die zum Schutz der Fledermäuse in der Stadt durchgeführt wurden, nicht möglich gewesen. Zudem macht sich auch der NABU Worms für den Schutz der seltenen Flugsäuger stark.

"Wie das Beispiel in Worms zeigt, suchen Fledermäuse nicht nur im ländlichen Raum nach einer Unterkunft. Viele von ihnen leben auch in Städten und sind darauf angewiesen in Kirchen, aber auch an normalen Wohnhäusern, eine Bleibe zu finden", so Cosima Lindemann, Leiterin des Projekts "Fledermäuse Willkommen!". Fledermäuse brauchen sommers wie winters die unterschiedlichsten Quartiere, in denen sie leben können. "Gerade an Häusern werden sie aber aufgrund ihrer versteckten Lebensweise häufig nicht bemerkt und finden bei Renovierungsarbeiten den Tod", so Lindemann weiter. Menschen, die Fledermäusen dauerhaft ein sicheres Zuhause geben oder auch ein neues Quartier für die Tiere schaffen, leisten also einen unermesslich wertvollen Beitrag zum Schutz

dieser vom Aussterben bedrohten Insektenfresser. Dieses besondere Engagement für den Fledermausschutz ehrt der NABU landesweit mit der Plakette "Fledermäuse Willkommen!". Daher sind alle Fledermausfreunde dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und sich um die Auszeichnung "Fledermäuse Willkommen!" zu bewerben. Informationen zum Projekt und zu den Teilnahmemöglichkeiten gibt es bei: Cosima Lindemann, NABU Rheinland-Pfalz, E-Mail: fledermaus@NABU-RLP.de, Tel.: 06131/140 39-29, Internet: www.fledermäuse-willkommen.de.

Die Aktion wird gemeinsam vom NABU und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten getragen. Zudem unterstützen die Experten des Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz die Aktion tatkräftig.


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Quelle:
NABU Rheinland-Pfalz, 10.06.2011
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Tel.: 06131/14039-0, Fax: 06131/14039-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2011