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AKTION/194: Der Star ist der Star - Zwischenergebnis der Stunde der Wintervögel in Bayern (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz

Presseinformation vom 12. Januar 2015

Zwischenbilanz der Stunde der Wintervögel 2015 in Bayern

Spannend wie nie: Gleich drei Vogelarten nahezu gleichauf an der Spitze - Der Star ist der Star - Immer mehr Zugvögel bleiben in milden Wintern hier



Hilpoltstein, 11.01.15 - Bayerns Naturfreunde und Vögel trotzen bei der Stunde der Wintervögel des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) dem Sturm. Nach dem Eingang von etwas mehr als einem Viertel der Meldungen zeichnet sich am Sonntagnachmittag eine hohe Gesamtbeteiligung ab. So hatten dem LBV bis dahin bereits knapp 6.500 Bayern über 180.000 beobachtete Vögel gemeldet. Dabei ist der Zwischenstand im Jubiläumsjahr so spannend wie noch nie: An der Spitze liegen Feldsperling, Kohlmeise und Haussperling (Spatz) nahezu gleich auf. Doch der Star der Mitmachaktion ist 2015 der Star. Noch nie in der zehnjährigen Geschichte meldeten Vogelfreunde so viele überwinternde Stare in Bayern. Die Zahl der daheimgebliebenen Zugvögel liegt bereits jetzt bei der Zwischenbilanz höher als bei den Endergebnissen der Vorjahre. Noch bis zum 19. Januar können Naturfreunde dem LBV ihre Beobachtungen schriftlich oder online melden unter
www.stunde-der-wintervoegel.de

Zwei Stare im Schnee - Foto: © Claudia Jannetti

Foto: © Claudia Jannetti

Auch beim Vogelzählen war der Sturm das beherrschende Thema. "Normalerweise halten sich die Vögel bei derartigem Wetter eher in der Deckung auf und sind nicht ganz so leicht zu beobachten", so LBV-Sprecher Markus Erlwein. Dennoch haben sich bisher deutlich mehr Bayern als im Vorjahr eine Stunde Zeit genommen, um die Vögel in ihrem Garten oder am Balkon zu beobachten. Dabei zählten sie erstaunlich viele Tiere, denn im Schnitt wurden mit 40 Vögeln pro Garten deutlich mehr Flugkünstler gesichtet als im milden Vorjahr (34).

Das Rennen um die Spitzenposition ist dabei spannende wie noch nie, denn es liegt derzeit ein Trio nahezu gleich auf. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen dieser Art ist hat es bisher noch nicht gegeben. "Der Vorjahressieger Feldsperling hat nur leicht die Schnabelspitze vor der Kohlmeise und auch der Haussperling (Spatz) ist noch in Lauerstellung", erklärt Erlwein. "Wir können deshalb zum ersten Mal noch keine Prognose abgeben, welche der drei Arten am Ende Bayerns häufigster Wintervogel 2015 werden wird."

Ebenfalls einmalig in der zehnjährige Geschichte von Bayerns größter Mitmachaktion ist die gemeldete Zahl der überwinternden Stare. Der Zugvogel rangiert derzeit zwölf Plätze höher (Platz 22) und die Anzahl übersteigt mit knapp 1.400 bereits jetzt bei der Zwischenbilanz die Endergebnisse der Vorjahre. "Es ist davon auszugehen, dass fünf Mal mehr Stare in Bayern überwintern als bisher", so Erlwein. Die Stare profitieren von den milden Wintern. "Die Stare, die im milden Winter letztes Jahr nicht weggezogen sind, haben mehr oder fittere Junge bekommen. Diese bleiben nun auch hier und könnten sich so wiederum einen Vorteil bei der Fortpflanzung verschaffen", sagt der LBV-Sprecher. Die Tendenz, dass immer mehr so genannte Kurzstreckenzieher nicht nach Südeuropa fliegen bestätigen auch die steigenden Zahlen der daheimgebliebenen Hausrotschwänze und Bachstelzen.

Auch die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf nahm zum zehnjährigen Jubiläum an der LBV-Aktion teil und zählte die Wintervögel in ihrem Garten im oberbayerischen Landkreis Erding. Dabei bekam sie unter anderem auch eine Schar von neun Schwanzmeisen zu sehen. "Ich unterstütze diese tolle Aktion des LBV sehr gerne. Wer Vögel zählt, erlebt die heimische Tierwelt direkt vor der Haustüre. Diese Erfahrung begeistert für die Natur und stärkt das Bewusstsein für unsere Umwelt, so Umweltministerin Scharf.

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Quelle:
Presseinformation, 12.01.2015
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/4775-30, Fax: 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2015


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