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AKTION/246: Kirchen und Naturschützer schaffen Lebensräume für Turmfalke und Co. (NABU SH)


NABU Landesverband Schleswig-Holstein - Gemeinsame Pressemitteilung, 20. April 2016

Lebensraum Kirchturm - Kirchen und Naturschützer schaffen Lebensräume für Turmfalke und Co.

Gemeinsame Presseinformation der UN-Dekade Biologische Vielfalt und des NABU


Bonn/Berlin/Itzehoe, 21. April.2016 - Im Kirchturm von Sankt Laurentii in Itzehoe brüten wieder Turmfalken. Zuvor hatte der NABU neue Nistkästen angebracht. 2004 waren die Vögel, die zu den typischen "Siedlungsbewohnern" zählen, durch Renovierungsarbeiten vertrieben worden. Das gemeinsame Projekt der Kirchengemeinde und des NABU-Itzehoe ist Teil der bundesweiten Aktion "Lebensraum Kirchturm" des NABU-Bundesverbands und offizieller Beitrag zur UN-Dekade Biologische Vielfalt. Damit würdigt die UN-Dekade den beispielhaften und nachahmenswerten Beitrag des Projekts zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland.

Die Initiative war für die Kirchengemeinde Sankt Laurentii und die NABU-Ortsgruppe ein voller Erfolg. Dank der professionellen Hilfe wurden in einer Gaube des Kirchturms und in einer Fensternische Nistkästen angebracht, die sich unauffällig in das historische Gebäudebild einfügen. Bereits in der ersten Brutsaison 2015 wurde einer der Kästen von einem Falkenpaar mit drei Jungen bezogen. Nun sind die Falken zurück. Der NABU und die Gemeinde hoffen, dass der Kirchturm von Sankt Laurentii auch in diesem Jahr wieder zur Kinderstube des Greifvogel-Nachwuchses wird. Turmfalken haben - wie es der Name schon sagt - eine Vorliebe für hochgelegene Brutplätze wie Kirchtürme.

Über die NABU-Initiative "Lebensraum Kirchturm"

Seit 2007 setzt sich der NABU mit der Aktion "Lebensraum Kirchturm" für den Erhalt von Nistplätzen bedrohter Vogelarten im Siedlungsraum ein. Turmfalken, Dohlen, Schleiereulen und Fledermäuse nutzen Kirchtürme und andere Gebäude gerne als Ersatz für natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen. Viele dieser Brutplätze in und an Gebäuden gehen im Zuge von Dach- und Gebäudesanierungen zunehmend verloren. So werden häufig Einfluglöcher und Brutnischen verschlossen, beispielsweise zur Abwehr von Tauben. Mit den Nistmöglichkeiten verschwinden auch ihre Bewohner aus dem Stadtbild. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken haben bisher mehr als 800 Kirchen in ganz Deutschland zusammen mit dem NABU neue Nistmöglichkeiten für Turmfalke und Co. geschaffen. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

In Deutschland zeichnet die UN-Dekade Projekte und Initiativen aus, die einen besonderen Beitrag zur Erhaltung, nachhaltigen Nutzung oder Vermittlung der biologischen Vielfalt leisten. Die Auszeichnung steht im Zusammenhang mit den internationalen Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020. Darin ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Es geht darum, die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusst zu machen und persönliches Handeln anzustoßen - zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

2015/2016 lautet das Schwerpunktthema der UN-Dekade "Vielfalt bewahren - als Partner der Natur". Im Zuge dessen stehen die Aktivitäten von Kirchengemeinden und Naturschützern, Kommunen und Landwirtschaft für die biologische Vielfalt besonders im Fokus der UN-Dekade.


Weitere Infos zum Projekt Lebensraum Kirchturm:
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/lebensraum-kirchturm/projektinfo.html und www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/lebensraum-kirchturm/mitmachen.html

Informationen zur UN-Dekade Biologische Vielfalt:
www.undekade-biologischevielfalt.de

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Quelle:
Presseinformation, 20.04.2016
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Schleswig-Holstein
Färberstr. 51, 24534 Neumünster
Tel.: 04321/53734, Fax: 04321/59 81
E-mail: info@NABU-SH.de
Internet: www.NABU-SH.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. April 2016

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