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INSEKTEN/196: Kleines Nachtpfauenauge ist Schmetterling des Jahres 2012 (BUND)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 15. Dezember 2011

Kleines Nachtpfauenauge ist Schmetterling des Jahres 2012


Das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia), einer der größten und farbenprächtigsten Nachtfalter, wurde von der Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Schmetterling des Jahres 2012 gekürt. Seinen Namen verdankt der Falter ausgeprägten augenähnlichen Flecken auf den Flügeln. Sie dienen zur Abschreckung von Feinden. Kleine Nachtpfauenaugen nehmen keine Nahrung auf. Sie zehren allein von den Reserven, die sie sich als Raupen angefressen haben. Daher leben die Falter nach ihrem Schlüpfen nur wenige Tage.

Foto: © Rotholl.at/Rotheneder

Männchen vom Kleinen Nachtpfauenauge
Foto: © Rotholl.at/Rotheneder

Foto: © M. Katholnig

Weibchen vom Kleinen Nachtpfauenauge
Foto: © M. Katholnig

Jochen Behrmann, BUND-Geschäftsleiter in Nordrhein-Westfalen: "Mit der Ernennung des Kleinen Nachtpfauenauges zum Schmetterling des Jahres 2012 macht die Jury auf die besondere Schönheit dieses Schmetterlings und auf die generelle Gefährdung der Schmetterlinge aufmerksam. Durch den weiterhin viel zu hohen Flächenverbrauch und die Industrialisierung der Landwirtschaft geht in Deutschland der Bestand vieler Schmetterlingsarten leider zurück."

Foto: © T. Laussmann

Weibchen bei der Eiablage
Foto: © T. Laussmann

Die Flügel der Männchen des Kleinen Nachtpfauenauges sind kontrastreich orange, weiß, schwarz und meist auch rosa gefärbt. Die Weibchen sind unauffälliger, aber mit einer Spannweite von über acht Zentimetern deutlich größer als die Männchen.

Foto: © W. Schön

Raupen im zweiten Larvenstadium
Foto: © W. Schön

Foto: © T. Laussmann

Raupe im vierten Larvenstadium
Foto: © T. Laussmann

© Foto: T. Laussmann

Raupe im fünften Larvenstadium
© Foto: T. Laussmann

Im Spätsommer spinnen sich die Raupen des Kleinen Nachtpfauenauges in einen festen Kokon ein. Die Schmetterlinge schlüpfen im Frühjahr des nächsten Jahres, teilweise aber auch erst im übernächsten Jahr. Letztere werden auch "überliegende" Puppen genannt und sichern den Fortbestand der Art, falls einmal die gesamte Jahres-Population durch Krankheiten oder bei klimatisch sehr ungünstigen Bedingungen sterben sollte.

Foto: © I. Altmann

Kokon mit Puppe vom Kleinen Nachtpfauenauge
Foto: © I. Altmann

Das Kleine Nachtpfauenauge ist in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet. Sein Lebensraum sind naturnahe offene Landschaften oder verwilderte Gärten. Als Folge des fortschreitenden Landschaftsverbrauchs ist der Bestand des Kleinen Nachtpfauenauges in einigen Regionen Deutschlands stark zurückgegangen. Dort steht es auf der Vorwarnliste gefährdeter Tiere.

Offene Wiese mit Bäumen und Knicks - Foto: © H.-P. Deuring

Typischer Lebensraum des Kleinen Nachtpfauenauges
Foto: © H.-P. Deuring

Der BUND Niedersachsen hat zusammen mit dem Schulbiologiezentrum Hannover eine Arbeitshilfe für den Schulunterricht mit dem Titel "Das Kleine Nachtpfauenauge und andere Schmetterlinge" erstellt. Die Broschüre ist bestellbar über den BUND Niedersachsen (Adresse s. unten).

Seit 2003 wird der "Schmetterling des Jahres" von der Stiftung des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gekürt, um auf die Artenvielfalt ð und ihre Bedrohung ð aufmerksam zu machen. Auch die Aktion "Abenteuer Faltertage" des BUND, die seit 2005 jährlich durchgeführt wird, dient dem Schutz der Schmetterlinge. Dabei werden ab April nächsten Jahres unter Mithilfe der Bevölkerung wieder leicht erkennbare Schmetterlingsarten gezählt. Von den rund 3700 heimischen Schmetterlingsarten zählen nur etwa 190 Arten zu den Tagfaltern, der überwiegende Teil sind Nachtfalter.


Carla Juhre
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69 ð 39/-0
E-Mail: carla.juhre[at]nds.bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de

Bilder siehe: www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling2012.htm


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Quelle:
Presseinformation vom 15.12.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2011