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INSEKTEN/258: Viel Regen, wenig Wespen (DeWiSt)


Deutsche Wildtier Stiftung - 5. September 2016

Viel Regen, wenig Wespen

Die Deutsche Wildtier Stiftung: Königinnen und ihre Brut sind oft ertrunken


Haben Sie sich über den vielen Regen in diesem Jahr geärgert? Jetzt können Sie sich freuen! Die Wespenplage bleibt im Spätsommer 2016 in den meisten Regionen Deutschland aus. Die heftigen Regenfälle im Frühjahr haben die Nester der Wespen einfach weggespült. Viele Königinnen sind samt Brut ertrunken.

"Wespen-Königinnen verbringen ihre Winter in geschützten Hohlräumen unter Steinen, in Baumhöhlen oder in Holzstapeln", sagt Manuel Pützstück, Wildbienenexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Der starke Regen im Frühjahr war für die schwarz-gelben Insekten verheerend." Betroffene Wespenvölker brauchen Zeit, sich wieder vollends von den Unwettern zu erholen.

Der Tod der Wespen hat für den Menschen nicht nur Vorteile: "Sie haben ihr schlechtes Image zu Unrecht, denn Wespen sind effektive Schädlingsbekämpfer. Sie verfüttern Fliegen, Blattläuse und Mücken, die sie als Nahrung für den Nachwuchs ins Wespennest bringen." Weitgehend unbekannt ist auch, dass Wespen bei der Bestäubung von Blüten helfen, sich häufig von Nektar ernähren und bei einigen Vögeln sogar auf der Speisekarte stehen. Deshalb bittet die Deutsche Wildtier Stiftung um mehr "Toleranz gegenüber den Insekten mit der Wespen-Taille." Ihr Lebensende naht ohnehin schon im Herbst.

Nur im Nordosten Deutschlands, dort wo es weniger geregnet hat, kann es jetzt vermehrt Wespen geben, die Sie bei frischem Pflaumenkuchen und Grillwürsten im Garten belästigen. Drei Tipps, wie Sie sich die Plagegeister vom Tisch fernhalten:

Wespe im Anflug - das können Sie tun

1. Schokoladenkuchen servieren, denn Wespen mögen keine Schokolade! Auch gut: die Ablenkungsfütterung. Stellen Sie an einer entfernten Ecke des Gartens eine Schale mit Lebensmitteln auf, die Wespen anlocken. Zum Beispiel reife Bananen und Weintrauben.

2. Ruhe bewahren und nicht pusten. Das Kohlendioxid in der Atemluft macht die hungrigen Insekten erst recht aggressiv.

3. Nicht nach den Tieren schlagen. Keine hektischen Bewegungen machen, auch nicht mit den Fingern zerquetschen! Denn auch tote Wespen können stechen. Durch einen Reflex wird das Gift noch aus dem Stachel gepumpt.

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Quelle:
Deutsche Wildtier Stiftung
Pressemitteilung, 05.09.2016
Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg
Telefon: 040/9707869-0, Fax: 040/9707869-99
E-Mail: Info@DeWiSt.de
Internet: www.DeutscheWildtierStiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. September 2016

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