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MELDUNG/016: Jetzt noch Nisthilfen aufhängen für Vögel, Insekten und Fledermäuse (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 21. Februar 2011 / Artenschutz

Jetzt noch Nisthilfen aufhängen

NABU: Einige Vögel suchen schon sehr früh ihr zukünftiges Brutquartier


Hannover - Kaum ist das ärgste Winterwetter überstanden, beginnen bei milder Witterung die ersten Vögel mit den Vorbereitungen für den Nestbau. Mit lautem Gesang stecken Meisen bereits ihr Revier ab. Waldkauz und Schleiereule beginnen mit der Balz. Doch häufig finden die Wohnungssuchenden keine passende Bleibe. Insbesondere die intensive Nutzung und Überformung der Landschaft, aber auch die übertriebene Ordnungsliebe des Menschen in seinem unmittelbaren Wohnumfeld erschweren der heimischen Tierwelt die Wohnungssuche. Der NABU Niedersachsen ruft deshalb dazu auf jetzt noch Nisthilfen aufzuhängen.

Kann die Stimmen anderer Vögel perfekt nachahmen: Der Star. Das Bild zeigt einen Star mit weit geöffnetem Schnabel, der vor einem Nistkasten auf der Stange des Kastens sitzt - Foto: © F. Hecker

Kann die Stimmen anderer Vögel perfekt nachahmen: Der Star.
Foto: © F. Hecker

"Der Verlust an natürlichen Brut-, Nist- und Lebensstätten hat für viele unserer Mitgeschöpfe ernste Ausmaße angenommen", erklärte der NABU Niedersachsen. Doch mit etwas handwerklichem Geschick und ohne großen finanziellen Aufwand könne hier Abhilfe geschaffen werden. Künstliche Nisthilfen und Unterkünfte seien feste Bestandteile der Arbeit für den Schutz der heimischen Tierwelt. Fertige Kästen könnten noch bis Ende Februar aufgehängt werden.

"Dort wo alte Hochstammobstbäume fehlen, wo Scheunen vernagelt oder Ställe hermetisch abgeschlossen werden, wo Hecken nur noch als Hindernis betrachtet werden und Bäume nicht mehr alt und morsch werden dürfen, ist auch kein Platz mehr für Steinkauz, Siebenschläfer, Rauchschwalbe, Wildbiene oder Fledermaus", sagte der NABU. Hier gegenzusteuern und eine struktur- und artenreiche Umwelt zu erhalten, müsse oberstes Ziel des Naturschutzes sein. Daneben böten die vom Menschen angebotenen künstlichen Nisthilfen einigen der wohnungssuchenden Tierarten die Möglichkeit, über die Runden zu kommen. "Mit einem Nistkasten kann man Meisen, Sperlingen, dem Rotschwanz oder auch dem Star ein passendes Quartier schaffen, aber auch künstliche Schwalbennester oder Steinkauzröhren aus Menschenhand können helfen," erklärt der NABU, der auch auf die wichtigste Grundregel beim Bau von Nisthilfen und anderen Hilfen für wohnungssuchende Tiere verweist: "Niemals chemisch behandelte Materialien verwenden."

Doch nicht nur Vögel, auch Fledermäuse und Insekten nehmen Nisthilfen gerne an. Für Insekten sind diese leicht gebaut: Ein mit Bohrlöchern versehenes Stück Holz wird an einer sonnigen, windgeschützten Stelle im Garten aufgehängt und schon finden dort Bienen und Wespen ein Zuhause. Fledermauskästen benötigen etwas mehr Aufwand, können jedoch mehrere Jahre von den Tieren bewohnt werden.

Wer es selber nicht mehr schafft Nisthilfen zu bauen, der kann auf ein breites Angebot in Baumärkten und im Naturversand NABU Natur Shop zurückgreifen. "Allerdings sind voll ausgebuchte Nistkästen nur dann zu erwarten, wenn der Garten naturnah gestaltet ist und die Vögel entsprechend Nahrung finden", betonte der NABU Niedersachsen.

Das Bild zigt eine Kollektion von fünf verschiedenen, neuen Nist'kästen' mit unterschiedlichen Eingängen (Loch, Schlitz, viele kleine Löcher) - Foto: www.nabu-oldenburg.de

Foto: www.nabu-oldenburg.de

Ausführliche Tipps sowie Bauanleitungen in einer 30 Seiten starken Bauplansammlung, hält der NABU gegen Einsendung eines Fünf Euroscheines bereit: NABU Niedersachsen, Stichwort Nisthilfen, Alleestr. 36, 30167 Hannover.


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Quelle:
Pressemitteilung, 21. Februar 2011
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Februar 2011