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VÖGEL/505: Tag der Biodiversität - Noch nie waren so viele Vögel vom Aussterben bedroht (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz - Presseinformation vom 20. Mai 2009

Noch nie waren so viele Vögel vom Aussterben bedroht

Tag der Biodiversität am 22. Mai: LBV fordert Endspurt, um Artenschwund bis 2010 zu stoppen


Hilpoltstein. Zum Tag der Artenvielfalt am 22. Mai fordert der LBV große Anstrengungen der bayerischen Politik, um das Artensterben bis 2010 zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Denn nach der großen Konferenz in Bonn vor einem Jahr ist nicht genug geschehen, um dieses Ziel zu erreichen. So kommt die Umsetzung der deutschen und europäischen Biodiversitätsstrategie nicht voran. Dabei zeigen aktuelle Untersuchungen, dass mehr Vogelarten als je zuvor vom Aussterben bedroht sind. Die gute Nachricht: Naturschutz kann die Arten erhalten.

Weltweit sind mehr Vogelarten als je zuvor vom Aussterben bedroht. Das stellte BirdLife International, weltweiter Dachverband von 100 Natur- und Vogelschutzorganisationen, bei der jährlichen Aktualisierung der Roten Liste fest. Demnach gelten 1.227 Arten (12 %) als bedroht, 192 von ihnen sind in der höchsten Gefährdungsstufe "Vom Aussterben bedroht". Mit dem 200. Geburtstag von Charles Darwin ist auch eine Art der Galapagos Finken in die Kategorie "stark gefährdet" aufgenommen worden. Aber auch häufige Vögel nehmen ab, in Bayern beispielsweise Feldlerche und Haussperling.

Es gibt zwar weltweit viele positive Beispiele, das Arten gerettet werden konnten. In Bayern ist der Wanderfalke ein solches Beispiel. Doch sei es, so Dr. Andreas von Lindeiner, Artenschutzreferent des LBV "äußerst beunruhigend, dass die Zahl vom Aussterben bedrohter Vögel trotz erfolgreicher Naturschutzinitiativen rund um die Welt weiter steigt. Die Politik muss endlich erkennen, dass der Verlust der Artenvielfalt genauso wichtig ist wie der Klimawandel." Dafür müsse die bayerische Biodiversitätsstrategie in allen Ressorts mit ausreichender finanzieller und personeller Ausstattung zügig umgesetzt werden, damit Erfolge auch in der Fläche erkennbar werden. Bayern müsse endlich ein funktionierendes Schutzgebietsnetz aufbauen und darüber hinaus den Schutz der biologischen Vielfalt nicht auf die Schutzgebiete beschränken. Bestehende Förderprogramme, insbesondere für die Landwirtschaft, müssten geprüft und verbessert werden, wenn sie der Artenvielfalt schaden. So sei es möglich, den Artenschwund bis 2010 deutlich zu verlangsamen.


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Quelle:
Presseinformation, 20.06.2009
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Verband für Arten- und Biotopschutz
Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel. 09174/4775-0, Fax 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Mai 2009