Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → ARTENSCHUTZ

VÖGEL/652: Vogelwelt im Schnee - Bundesweite Stunde der Wintervögel vom 6.-9. Januar (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 4/10
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Vogelwelt im Schnee
Bundesweite Stunde der Wintervögel vom 6. bis 9. Januar

Von Helge May


Jedes Jahr im Mai lockt die "Stunde der Gartenvögel" zahlreiche Vogelfreunde ins Freie. Vom 6. bis 9. Januar findet nun erstmals deutschlandweit eine "Stunde der Wintervögel" statt. Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) rufen auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

Die Schwesteraktion zur Erfassung der in Deutschland brütenden Arten hat regelmäßig mehr als 40.000 Teilnehmer. Einen ähnlichen Erfolg versprechen sich NABU und LBV nun von der Zählung jener Arten, die es auch bei Kälte und Schnee bei uns aushalten.


Freier Blick am Futterhaus

Je mehr Menschen bei dieser Forschung von und für Jedermann ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse, die wichtige Daten über den Zustand der Umwelt, den Klimawandel und die Entwicklung der Artenvielfalt liefern können. Eine besondere Qualifikation außer dem Interesse an der Vogelwelt ist für die Teilnahme nicht nötig. Auf Sicht sind Vögel im Winter einfacher zu beobachten als während der Vegetationsperiode. Die in den Gärten weit verbreiteten Futterhäuschen sind zudem ideale Beobachtungspunkte.

Veränderungen in der Natur geschehen meist schleichend und lassen sich erst bei Beobachtungen über mehrere Jahre feststellen. Dies gilt besonders für die uns vertrauten und oft weit verbreiteten Vogelarten, die im Mittelpunkt der Aktion stehen. In Bayern organisiert der LBV die "Stunde der Wintervögel" inzwischen zum sechsten Mal. Bereits die ersten Jahre brachten interessante Ergebnisse. So wurden überraschend viele und zunehmend mehr Zugvögel gemeldet, die sich offenbar wegen der immer milderen Winter den Zug in den Süden sparen. 2009 konnte ein ganz besonderes Schauspiel erfasst werden: der Masseneinflug der sonst seltenen Seidenschwänze. Die auffälligen sibirischen Vögel waren wegen eines extremen Wintereinbruchs nach Deutschland geflohen.


Extralanges Wochenende

Gezählt werden kann in einer beliebigen Stunde am langen Wochenende von Donnerstag dem 6. Januar (Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt) bis Sonntag, dem 9. Januar. Dabei wird am Ende von jeder Art die höchste Anzahl an Vögeln notiert wird, die sich gleichzeitig beobachten ließ. Das vermeidet Doppelzählungen. Begleiten lassen kann man sich von unseren Zähl- und Bestimmungshilfen, zu finden unter www.stundederwintervoegel.de. Hier gibt es auch Steckbriefe der häufigsten Arten, ein Vogelstimmenquiz, einen Online-Vogelführer und viele weitere Informationen rund um die Aktion. Auch über den NABU-Vogelführer im iPhone ist eine Teilnahme möglich.

Die Beobachtungen können per Post mit dem unten abgedruckten Coupon oder einfach per Internet unter www.stundederwintervoegel.de gemeldet werden. Am 8. und 9. Januar ist außerdem von 10 bis 18 Uhr unter 0800-1157-115 eine kostenlose Telefonnummer geschaltet.

Meldeschluss ist der 17. Januar. Unter allen Teilnehmern werden zahlreiche Preise ausgelost, darunter Bücher-Gutscheine von Kosmos, Futtersäulen von Vivara und DVDs von www.tierstimmen.de. Für die Online-Teilnehmer stehen zudem Handyklingeltöne von www.nature-rings.de zur Verfügung. Beschäftigte des NABU können an den Verlosungen nicht teilnehmen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Den ausgefüllten Meldebogen bitte einsenden an den NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin.


Welche Wintervogelart wird bundesweit Spitzenreiter sein? In Bayern wurde 2010 der meist in größeren Trupps auftretende Haussperling am häufigsten notiert. Er kam aber nur in jedem zweiten Garten vor. Viel weiter verbreitet war die Amsel, die in fast 95 Prozent aller Gärten gesichtet wurde.


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

Rotkehlchen
Kohlmeise
Haubenmeise


*


Quelle:
Naturschutz heute - Heft 4/10, S. 20-21
(Text in der Internet-Fassung)
Verlag: Naturschutz heute, 10108 Berlin
Tel.: 030/284984-1500, Fax: 030/284984-2500
Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: naturschutz.heute@nabu.de
Internet: www.naturschutz-heute.de
Herausgeber: NABU, 10108 Berlin
Tel.: 030/284984-0, Fax: 030/284984-2000
E-Mail: nabu@nabu.de
Internet: www.NABU.de

"Naturschutz heute" ist das Mitgliedermagazin
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V.
und erscheint vierteljährlich. Für Mitglieder
ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Januar 2011