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VÖGEL/671: Über 50 mutwillig vergiftete Mäusebussarde im Rhein-Neckar-Kreis (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 31. Januar 2011

BUND verurteilt Greifvogelmord und ruft zu Wachsamkeit auf

Über 50 vergiftete Mäusebussarde im Januar


Stuttgart. Innerhalb von zwei Wochen wurden über 50 Mäusebussarde bei Iffezheim, Rheinstetten und zuletzt bei Rauenheim im Rhein-Neckar-Kreis tot aufgefunden. Die Vögel in Iffezheim und Rheinstetten wurden nachweislich mit dem verbotenen Pflanzenschutzmittel Carbofuran vergiftet, mit dem die Täter offen liegende Reh- und Wildschweinkadaver präpariert hatten. Ein Zusammenhang aller drei Fälle gilt als wahrscheinlich.

"Es ist wirklich unglaublich, dass es heute noch Menschen gibt, die Greifvögel so hassen, dass sie sie umbringen und damit auch Menschen und Haustiere in Gefahr bringen. Der Mäusebussard erfüllt als zeitweiliger Aasfresser eine wichtige ökologische Funktion. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Exemplare seltenerer Arten wie der Rotmilan oder Habicht vergiftet werden, wenn dem gemeingefährlichen Treiben nicht Einhalt geboten wird. Diese Fälle müssen konsequent verfolgt und geahndet werden.", fordert der BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß. Der BUND ruft die Bevölkerung dazu auf, offen liegende Tierkadaver und tote Greifvögel zu fotografieren, aber keinesfalls zu berühren, da der Hautkontakt mit dem Gift gefährlich sein kann. Die Polizei sollte sofort informiert werden und muss den Tatort wegen des Verdachts einer Straftat umgehend untersuchen.


Hintergrund:

Der Mäusebussard ist wie alle anderen heimischen Vogelarten nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Seit 1977 dürfen Greifvögel und Eulen nicht mehr gejagt werden. Deswegen konnten sich viele Bestände in den letzten 30 Jahren erholen. Die Vogelmörder machen sich gleichzeitig nach Jagd-, Naturschutz-, Tierschutz- und Chemikalienrecht strafbar. Die Greifvogelkadaver müssen möglichst schnell untersucht werden, weil die eingesetzten Gifte nicht lange nachweisbar sind.


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Quelle:
Presseinformation, 31. Januar 2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2011