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VÖGEL/696: NABU-Senderstorch Romy ist offenbar an Legenot gestorben (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 29. April 2011 - Artenschutz/Weißstörche

NABU-Senderstorch Romy ist offenbar an Legenot gestorben

Drei andere Storchenpaare beginnen erfolgreich mit der Brut


Berlin - Ein weiterer der ursprünglich sechs vom NABU besenderten Weißstörche ist tot. NABU-Senderstörchin Romy hatte nach ihrer Rückkehr aus dem Winterquartier in Afrika vor zehn Tagen ihr Nest im schleswig-holsteinischen Eddelak erreicht und mit ihrem neuen Partner mit der Brut begonnen - nun wurde sie in der Nähe ihres Nestes tot aufgefunden. Offenbar ist sie an der sogenannten Legenot eingegangen, einer Krankheit, bei der die Eier der weiblichen Vögel in der Kloake stecken bleiben. "Die Krankheit kann durch Probleme mit der Muskulatur oder durch ein zu großes Ei verursacht werden und führt häufig zum Tod", erklärt NABU-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen. Um Klarheit über die genaue Todesursache zu bekommen, wird der Vogel nun von Experten untersucht.

Romy war eine der Störche, die vom NABU mit GPS-Satellitensendern ausgerüstet wurden, um ihren Zug und ihre Überwinterung in Afrika verfolgen zu können. Sie war Mitte März im Südsudan gestartet und hatte nach 36 Tagen und rund 6.500 Kilometern ihr Nest erreicht, wo bereits ein Männchen auf sie wartete. Kurz darauf legte sie das erste Ei. Doch am Ostermontag machte sie einen kränklichen Eindruck und war dann verschwunden. Erst eine systematische Suche in der Umgebung brachte die traurige Gewissheit über ihr Schicksal.

Nach den beiden NABU-Senderstörchen Helmut und Hobor ist Romy schon der dritte Vogel, der in diesem Jahr gestorben ist. Storch Helmut, Romys Partner aus dem Vorjahr, verunglückte im März an einer Hochspannungsleitung in Schleswig-Holstein, Hobor war auf dem Zug durch die Türkei verunglückt. Besonders tragisch ist, dass Romy und Helmut die Strapazen des langen Zuges gut überstanden hatten und nun bei uns im Brutgebiet gestorben sind. Der NABU wird im kommenden Sommer weitere Störche mit Sendern ausrüsten, um das Projekt fortzuführen. Ihre Zugrouten können im Internet unter www.NABU.de/stoerche live verfolgt werden.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/stoerche

Die Aktion ist Teil der Zugvogelkampagne "Born to Travel - Zum Reisen geboren" des NABU-Dachverbandes BirdLife International und wird durch das Express-Transportunternehmen FedEx Express über United Way Worldwide (UWW) unterstützt.


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Quelle:
NABU Pressedienst, 29.04.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
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Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Mai 2011