Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → ARTENSCHUTZ

VÖGEL/714: NABU Thüringen gibt Ergebnisse zur "Stunde der Gartenvögel" bekannt (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Erfurt, 3. Juni 2011

Thüringer haben eifrig gezählt

Der NABU Thüringen gibt Ergebnisse zur "Stunde der Gartenvögel" bekannt


Jena. Was piept denn da im Garten? Dies galt es am zweiten Maiwochenende bei der "Stunde der Gartenvögel" herauszufinden. Mit einer Rekordbeteiligung von über 2.000 Menschen und 47.724 beobachteten Vögeln schloss die diesjährige Aktion des NABU in Thüringen ab. Im Altenburger Land haben im Vergleich zu den anderen Landkreisen die meisten Vogelfreunde (168) gezählt. Bei den Städten hatte Erfurt mit 197 Teilnehmern die höchste Beteiligung. "Wir freuen uns, dass wir dieses Jahr über 2000 Menschen für die Aktion begeistern konnten. Dies ist das beste Ergebnis seit Beginn der Aktion, zeigt sich Kirsten Schellenberg, die Landesgeschäftsführerin des NABU Thüringen, begeistert.

Ein Haussperling in Großaufnahme - © Fotonatur

Den ersten Platz belegt der Haussperling
© Fotonatur

Den ersten Platz belegt der Haussperling mit 7.984 Sichtungen, gefolgt von Amsel (4.560), Star (4.264) und Mehlschwalbe (3.845). Weiter in der Platzierung folgen Kohlmeise, Blaumeise, Elster, Mauersegler, Grünfink und Hausrotschwanz.

Als Spitzenreiter wurde der Haussperling in diesem Jahr häufiger gesichtet als im letzten Jahr. Ob es sich hierbei allerdings um einen Trendwende handelt bleibt abzuwarten. In den letzten 20 Jahren befand sich der Spatz eher im Abwärtstrend. Der Verlust von Nistplätzen in geschützten Hohlräumen in oder an Gebäuden und der Mangel an Nahrung entziehen ihm die Lebensgrundlagen. Die Veränderungen der dörflichen Strukturen im Siedlungsbereich, wie zum Beispiel die Aufgabe von Tierhaltung und die ausgeräumte Agrarlandschaft, machen ihm das Leben schwer.

Der bundesweiten Tendenz entsprechend ist bei der Amsel in Thüringen ein Abwärtstrend festzustellen. Bei dem trocknen Wetter im Frühjahr hatten es die Tiere schwer, ausreichend Regenwürmer für ihren Nachwuchs zu finden. Mehlschwalben hingegen wurden am Beobachtungswochenende häufiger gesichtet als im Vorjahr. Dass sich die Bestände der Schwalbe allerdings stabilisieren, ist daraus nicht abzulesen. Ein Grund für die häufigeren Sichtungen können die Wetterbedingungen an dem Wochenende gewesen sein. Im Gegensatz zum nasskalten Vorjahr nutzten die Schwalben die günstige Witterung, um Nahrung und Nistbaumaterial einzufliegen.

Der NABU Thüringen lobt das Engagement der vielen Vogelfreunde, die sich eine Stunde Zeit genommen hatten und mit großer Sorgfalt ihre Beobachtungen aus Dörfern und Städten festhielten und dann meldeten. Vorbild ist der britische "Big Garden Birdwatch", der nach mehr als 30 Jahren über Veränderungen häufiger Vogelarten recht genau Auskunft geben kann. Überdies weckt der Aufruf bei vielen eine regelrechte Begeisterung für die Vogelwelt, was nicht zuletzt eine wichtige Voraussetzung für erfolgreichen Vogelschutz ist.

Wer wissen möchte wie viele Vögel in seinem Landkreis oder seiner Stadt gezählt wurden, findet die Ergebnisse unter www.NABU-Thueringen.de.


*


Quelle:
Pressemitteilung, 03.06.2011
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2011