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VÖGEL/732: NABU Wallnau-Webcam - Hohe Zeit der Enten im NABU-Wasservogelreservat (NABU SH)


NABU Landesverband Schleswig-Holstein - 12. September 2011

NABU Wallnau-Webcam: Nicht ruhiger, aber ungefährlicher ...

Hohe Zeit der Enten im NABU-Wasservogelreservat


Neumünster, 12. September 2011: Nach Wochen voller Aufregung wegen Fuchs und Seeadler wird es vor der Wallnau-Webcam im NABU-Wasservogelreservat für die Stars vor der Filmlinse zwar nicht ruhiger, dafür aber ungefährlicher. Sorgten in den vergangenen Wochen zum Ende der Brutzeit noch die Beutegreifer für Angst und Schrecken auf der Kormoran-Insel, beeindruckt nun die große Zahl der friedlich ruhenden Vögel. Das Jahr schreitet unaufhaltsam voran - der Vogelzug ist in vollem Gange.

Wie schon im letzten Jahr machen die Kiebitze von sich reden. In größeren Flügen rasten sie auf der Insel. Der erschreckend niedrige Anteil an Jungvögeln, wie er sich vor der Kamera zeigt, ruft auch hier in Erinnerung, dass die Art bei uns unter der weiter intensivierten Landwirtschaft und dem Grünlandumbruch leidet: Die Art kann so keinen Bruterfolg mehr erzielen. Weitere Watvögel wie Bekassine, Dunkler Wasserläufer, Bruch- und Waldwasser- sowie Flussuferläufer runden das Bild der Schnepfenvögel ab. Interessant, dass letztere am und im "Stamm" des Kormoran-Strauches ausgiebig nach Nahrung suchten.


Hohe Zeit der Enten

Stattlich sind dagegen die Enten vertreten - sowohl der Zahl wie der Artenvielfalt nach. Schnatterenten dominieren bei Weitem. Die Flügelmauser, bei der sie für Wochen flugunfähig waren, ist überstanden. Die ersten Männchen tragen nun wieder das Prachtkleid. Auffallend ist, dass viele Tiere schon verpaart sind - nach wissenschaftlichen Untersuchungen finden sich Schnatterentenpaare aus der vergangenen Brutsaison schnell wieder zusammen. Enten sind, was kaum bekannt ist, vielfach partnertreu - sofern beide die Jagd, der viele Tiere zum Opfer fallen, überleben. Paare können sonst über Jahre zusammen bleiben.

Neben Schnatterenten waren aber auch Stock-, Löffel-, Pfeif-, Spieß- und Krickenten wie auch Reiher-, Tafel- und Schellenten zu sehen. Überraschend konnten auch zwei wohl diesjährige Kolbenenten beobachtet werden, die wohl auf Fehmarn aufgewachsen und dem kleinen Brutbestand zuzurechnen sind.


Gänse, Schwäne, Singvögel Auch Graugänse und Höckerschwäne lassen sich nun verstärkt auf der Insel blicken. Unter letzteren dominieren vor allem noch nicht geschlechtsreife Tiere. Die Mantelmöwe, zwar ebenfalls hier Brutvogel, aber meist an der anderen Inselseite ruhend, machte endlich auch einen lang erwarteten, kurzen Abstecher vor die Kamera. Sie tat es mehreren Singvögeln gleich, die vor allem den Strauch zur Rast nutzten - so Rauch- und Uferschwalbe, Bachstelze und Fitislaubsänger.

Es bleibt weiterhin spannend, immer wieder auf der Webcam-Seite vorbei zu schauen. Alle bisherigen Beobachtungen sind wie immer im Archiv und in der Galerie abrufbar.

Zu finden unter www.NABU-SH.de, http://webcam.NABU-SH.de


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Quelle:
Presseinformation, 12. September 2011
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Schleswig-Holstein
Färberstr. 51, 24534 Neumünster
Tel.: 04321/53734, Fax: 04321/59 81
E-mail: info@NABU-SH.de
Internet: www.NABU-SH.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. September 2011