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VÖGEL/904: Schwalbennester sind geschützt (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 5. Juni 2013

NABU: Schwalbennester sind geschützt!



(Bremen, den 05/06/13) Derzeit häufen sich die Hinweise besorgter Vogelfreunde beim NABU, dass Schwalbennester in der Nachbarschaft zerstört werden. Die Naturschützer weisen deshalb darauf hin, dass alle Vogelnester mit Brut nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt sind und auch verlassene Schwalbennester nicht zerstört werden dürfen. Der NABU gibt Tipps, wie man sich vor herabkleckerndem Kot schützen kann.

"Vielleicht liegt es am langen Winter, der Sanierungsarbeiten aufgeschoben hat, aber die Meldungen von Nestfrevlern sind in den letzten Tagen häufig geworden", erklärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann und betont: "Nester zu zerstören ist kein Kavaliersdelikt. Das kann im Zweifel einige tausend Euro an Geldbuße und Ersatzmaßnahmen kosten."

Foto: © NABU Bremen

Mehlschwalbe
Foto: © NABU Bremen

Nicht nur Haussanierungen, für die es im Notfall auch Ausnahmegenehmigungen der Naturschutzbehörde gibt, auch der übertriebene Ordnungssinn mancher Mitmenschen macht den Schwalben zu schaffen. "In Bremen hat jüngst das Nobelhotel Deichgraf dutzende Schwalbennester über den Fenstern zerstört, weil der Kot und Flugbetrieb störte. Eine echte Sauerei", ärgert sich der NABU-Mann.

Dabei lasse sich der Schmutz aus den Nestern leicht mit einem Auffangbrett eindämmen. "Ideal sollte das Brett einen guten halben Meter unterhalb der Nestschalen angebracht werden, damit das keine Aufstiegshilfe für Nesträuber wird", erklärt Hofmann. Im übrigen sei die Schmutzbelastung durch Schwalben nicht allzu groß und auf wenige Wochen im Jahr beschränkt. "Dafür fangen die Sommerboten ja auch täglich mehr als ihr eigenes Gewicht an Fliegen und Mücken weg."

Vier hungrige Küken im Nest - Foto: © NABU Bremen

Rauchschwalbennest
Foto: © NABU Bremen

Bei den aus Lehmklümpchen geformten Nestern an der Außenseite von Gebäuden sind Mehlschwalben die Bauherren, bei Nestern in Ställen meist die Rauchschwalbe, die am roten Kehlfleck erkennbar ist. "Beide Arten nutzen ihre Nester immer wieder, deshalb ist der Nestschutz so wichtig", erklärt der NABU. Eine gute Hilfe seien "Schwalbensteinbrüche" - feucht gehaltene Lehmpfützen, aus denen die Tiere ihr Baumaterial holen.

Schwalben im Flug über Matschpfütze - Foto: © NABU Bremen

Schwalbenpfütze
Foto: © NABU Bremen

Wer eigene Schwalbennester aus Holzmehl und Gips bauen möchte, sollte den Koloniebrütern mindestens drei oder vier Nester nebeneinander anbieten. "Schwalben mögen's gern gesellig und wenn sie dort nicht einziehen freuen sich Spatz oder Gartenrotschwanz über das Angebot", so Sönke Hofmann. Weitere Tipps zum Vogelschutz und eine Bauanleitung für Schwalbennester gibt es in der NABU-Broschüre "Vögel im Garten" gegen 3 Euro in Briefmarken beim NABU, Contrescarpe 8, 28203 Bremen.

Schwalbennester in Reihe mit Bewohnern - Foto: © NABU Bremen

Schwalbennester
Foto: © NABU Bremen

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Quelle:
Pressemitteilung, 05.06.2013
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Contrescarpe 8, 28203 Bremen
Tel. 0421/3 39 87 72, Fax 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2013