Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → BRENNPUNKT


KOHLEALARM/354: Der Protest steht in Pedalen - am Beispiel der Ernährung ... (SB)


Lausitzcamptour - Tag 6, 27. Mai 2017


Gedeckter Tisch und vier Teilnehmer des Lausitzcamps on Tour im Politikerhabit: Mit leckerer brauner Brühe aus der verockerten Spree und kohleschwarzen Brötchen begehen die Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister von Brandenburg und Sachsen einen öffentlichen Brunch - eingeladen vom Braunkohlewiderstand, der mit weißer Schrift auf schwarzem Tischtuch auf einen Grundirrtum hinweist:

"Erst wenn das letzte Dorf devastiert, das letzte Fließ verockert, das letzte Kraftwerk geschlossen ist, werdet ihr feststellen, dass man Kohle nicht essen kann."


Zwei gedeckte Tische: links drei Menschen beim Brunch mit weißem Tischtuch und Blumen; rechts die vier 'Politiker', die sich mit braunem Spreewasser zuprosten - Foto: © by Lausitzcamp Klima- und Energiecamp

Foto: © by Lausitzcamp Klima- und Energiecamp

Das Lausitzcamp on Tour will mit seiner heutigen Aktion

auf die Verantwortung der brandenburgischen und sächsischen Landespolitiker gegenüber der Lausitz aufmerksam [machen] und zeigen, dass Braunkohle dramatische Folgen für die Region hat, sei es durch die Zerstörung der Landschaft, irreparable Schäden an den Ökosystemen und durch die Folgen des Klimawandels. "Wir wünschen uns stattdessen eine nachhaltige Zukunft für die Lausitz", erklärt Josephine Lauterbach aus dem Organisationsteam des diesjährigen Lausitzcamps.

Braunkohle ist weder wirtschaftlich noch mit internationalen Klimaschutzzielen vereinbar

Das Lausitzer Braunkohlerevier beweist, dass der Kohleabbau keine Zukunft hat. So entschied sich die Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) kürzlich gegen den Aufschluss mehrerer geplanter Tagebaue. Zudem zeigt ein Gutachten des amerikanischen Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA)[1], dass das Kraftwerk Jänschwalde die im April beschlossenen und ab 2021 gültigen EU-Emissionsgrenzwerte für Stickoxid (NO_x) überschreitet. Eine Nachrüstung des Kraftwerkes wäre der Studie zufolge nicht wirtschaftlich. Außerdem ist der Betrieb des Kraftwerks Jänschwalde nach 2021 mit den deutschen Klimazielen nicht vereinbar.

"Die Politik darf die Menschen der Region nicht länger belügen und muss sich klar zum Kohleausstieg bekennen. Nur so können nachhaltige Transformationsprozesse in der Lausitz gestaltet werden. Mit unserem Protest und dem inhaltlichen Schwerpunkt des diesjährigen Camps auf eine sozial-ökologische Zukunft für die Lausitz haben wir eine Plattform für Ideen und Dialog für diese Prozesse geschaffen", erklärt Lauterbach.

(Quelle: Pressemitteilung, Lausitzcamp on Tour, 27.05.2017)


Am Abend steht die Teilnahme am RAK-Treffen mit 15 Bands in Cottbus auf dem Plan.

Die Gemeinsamkeiten, die die Menschen in der RAK vereint, ist dass das, was wir musikalisch nach aussen tragen, unter den Übertitel das politische Lied passt. Wir schreiben und singen Lieder, mit denen nicht nur unterhalten werden soll - es sollen Inhalte/Ideen/Utopien vermittelt und die Zuhörenden oft zum Nachdenken anregt werden. Meistens passiert das unverstärkt und mit einem sehr direkten Bezug zum Publikum. Diese "Nische" im weiten Feld des (Gegen)Kulturschaffens ist uns wichtig, um direkt zu wirken bzw. wirken zu können. Wir machen keine reine Bespaßungsmusik, die man nebenbei in sich hinein plätschern lassen kann.
Rotzfreche Asphaltkultur, http://rak-treffen.de/die-rak/


[1] http://ieefa.org/ieefa-report-european-coal-sector-woes-deepen-new-air-quality-mandate-requiring-one-third-existing-capacity-retrofit-close/

27. Mai 2017


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang