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KOHLEALARM/051: Klimakampf und Kohlefront - Schlachtfeld medial (ausgeCO2hlt)


ausgeCO2hlt - Pressemitteilung vom 27. August 2013

Anti-Kohle-Bewegung im Rheinischen Revier in der Offensive



Manheim, 27.08.2013 - Das Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier hat schon nach den ersten Tagen ein Vielfaches der Teilnehmer_innenzahl der letzten Jahre. 500 Klimaaktivist_innen bereiten sich auf Aktionstage gegen Braunkohleverstromung am kommenden Wochenende vor. Viele Aktivist_innen werten die große Beteiligung am Camp als Beginn einer breiten Klimabewegung. Am morgigen Mittwoch werden zusätzlich hunderte Aktivist_innen zum "Reclaim the Fields Camp" auf gleicher Fläche erwartet. Die Stärke der Anti-Kohle-Bewegung ruft reflexartige Gegenreaktionen hervor.

"Sowohl zunehmende Wetterextreme der letzten Jahre, als auch neueste wissenschaftliche Studien machen klar, dass der Klimawandel kein Szenario aus der Zukunft mehr ist, sondern er ist bereits im vollen Gange. Wir freuen uns, dass inzwischen mehr Menschen bereit sind, aktiv für die Zukunft unseres Planeten zu werden", äußert sich Melanie Schubert als eine der Organisator_innen der Camps.

Am kommenden Wochenende sind solidarisch zum Klima- und Reclaim the Fields Camp Aktionstage im Rheinischen Braunkohlerevier geplant. "Mit Aktionen wird die Ohnmächtigkeit überwunden, die viele dem Klimawandel gegenüber verspüren. Der Klimawandel ist nämlich nichts, das wie eine Naturkatastrophe über uns kommt, sondern etwas, das ausgelöst wird durch Industrien, an dessen Weiterbetrieb Unternehmen wie RWE ein Profitinteresse haben. Aktionen mit vielen hundert Menschen können dem und der Einzelnen das Gefühl zurück geben, selber als Subjekt in die Geschehnisse eingreifen zu können. Gleiches gilt für selbstorganisierte Kleingruppen, die ihren Protest kreativ umsetzen", äußert sich eine Teilnehmer_in des Camps.

Eine starke erwachende Klimabewegung im Rheinischen Revier ist sicherlich nicht im Interesse von RWE. Deshalb unternimmt es auf zahlreichen Ebenen Gegenreaktionen. So wurde extra für das Klimacamp eine Broschüre von RWE herausgegeben mit dem Ziel, die gesamte Bewegung als "gewalttätig" zu diskreditieren. "Die Anschuldigungen sind absurd. Angriffe, die in der Broschüre aufgelistet werden, wurden vermutlich von RWEs PR-Unternehmen ausgedacht. Vom Klimacamp gehen keine Angriffe auf Menschen aus. Dennoch wirken die Bilder, die in der Broschüre gezeichnet werden, in der Öffentlichkeit. Schon der Titel der Broschüre ist eine Realsatire. So ist ein Bagger zu sehen unter dem Titel 'Dialog braucht Respekt'. Wir glauben, dass ein Dialog nur unter Menschen möglich ist und nicht mit Baggern, deren Tun durch den Akkumulationszwang vorgegeben ist", kommentiert Melanie Schubert weiter. Die Klimacamper_innen haben eine Gegendarstellung zu der RWE-Broschüre geschrieben, die auf klimacamp.ausgeco2hlt.de einsehbar ist.

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Quelle:
Presseteam ausgeCO2hlt
E-Mail: presse@ausgeco2hlt.de
Internet: www.klimacamp.ausgeco2hlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2013