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AKTION/095: Deutsche Bank - Grünes Image, schwarze Investitionspolitik (Die Klima-Allianz)


Die Klima-Allianz - Dienstag, 26. Mai 2009

Deutsche Bank: Grünes Image - schwarze Investitionspolitik

Die Klima-Allianz protestiert bei Hauptversammlung gegen klimafeindliche Investitionspolitik / Deutsche Bank will sich mit Prestigeprojekten freikaufen


Die Deutsche Bank versucht zunehmend, sich ein Öko-Image zu verpassen, beispielsweise durch die klimafreundliche Sanierung ihrer Bürotürme. Mit dieser öffentlichkeitswirksam inszenierten Investition versucht sie jedoch zu verschleiern, dass ihre Investitionspolitik auf ökologische Folgen keine Rücksicht nimmt.

Für Elias Perabo von dem bundesweiten Bündnis Die Klima-Allianz ist diese Firmenpolitik Augenwischerei: "Natürlich ist es aus klimapolitischer Sicht lobenswert, dass die Deutsche Bank in Zukunft jährlich 6.200 t CO2 einsparen möchte. Das Kohlekraftwerk in Mainz allerdings, welches die Deutsche Bank finanzieren will, würde jedes Jahr 4,5 Millionen t CO2 ausstoßen - mehr als das 720-fache der CO2-Einsparungen. Klimaschutz wird damit bei der Deutschen Bank zu einem reinen PR-Instrument, von einer Klima-Strategie ist weit und breit nichts zu sehen. Wenn die Deutsche Bank Klimaschutz wirklich ernst nehmen will, dann muss sie bei ihrer Kreditvergabepolitik ansetzten und aus der Finanzierung von neuen Kohlekraftwerken aussteigen."

Doch nicht nur aus ökologischen, auch aus ökonomischen Gründen ist das Engagement der Deutschen Bank nicht zu akzeptieren. Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der Deutsche Umwelthilfe, einem Mitglied der Klima-Allianz, warnte bereits am Wochenende bei der Demonstration in Mainz vor den ökonomischen und ökologischen Risiken des Kohlekraftwerks. "Kohle zu verbrennen ist die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung. Wer Kohlekraftwerke baut macht sich schuldig, wer sie finanziert macht sich mit schuldig. Die Deutsche Bank will hier ein Projekt finanzieren, mit dem die KMW in Mainz zockt: wenn das Kraftwerk zu einer Investitionsruine wird, dann zahlen die Zeche nicht die Deutsche Bank, sondern die Bürger von Mainz und Wiesbaden."

Die Klima-Allianz hat gemeinsam mit der Organisation Urgewald und den "Kritischen Aktionären" bei der heutigen Hauptversammlung der Deutschen Bank einen Antrag auf Nichtentlastung des Vorstandes gestellt. Gleichzeitig protestierte die Klima-Allianz gemeinsam mit den Bürgerinitiativen aus Mainz und Wiesbaden vor der Hauptversammlung mit einem fünf Meter hohen Kohle-Dinosaurier und einem Deutsche Bank- Schalter mit der Aufschrift: "Klima Schutz - uns doch egal".

Weitere Proteste gegen das Engagement der Deutschen Bank zur Finanzierung des Kohlekraftwerkes in Mainz werden angekündigt.


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Quelle:
Die Klima-AllianzPM-No. 2009/042
, 26. Mai 2009
Marienstr. 19-20 ò 10117 Berlin
Tel.: 030/678 1775-90, Fax: 030/2363 2889
Internet: www.die-klima-allianz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2009