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AKTION/431: Gedenken an Fukushima - 3000 bei Anti-Atom-Großdemo in Neckarwestheim (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 9. März 2013

Großdemonstration in Neckarwestheim

Atomenergie unterdrückt die Menschen



Am heutigen Samstag haben 3000 Menschen bei einer Großdemonstration am Atomkraftwerk Neckarwestheim an die Reaktorkatastrophe von Fukushima vor zwei Jahren erinnert. Die Demonstranten forderten im Spiegel der Folgen von Fukushima den sofortigen Atomausstieg und verstärkte Anstrengungen für eine dezentrale Energiewende.

Neckarwestheim. "Nicht das Leid, die Folgen und die Kosten des Atomunfalls in Fukushima stehen im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte, sondern die Kosten der Energiewende. CDU, CSU und FDP werden sich im Wahlkampf als die Energiepreisdrücker, als Vertreter der kleinen Leute darstellen", warf BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer einen Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl, "aber in Wirklichkeit nimmt jedes privat finanzierte Windrad, jede Solaranlage der Atomlobby Macht und Geld. CDU, CSU und FDP sind in Wirklichkeit bei der Energiewende die Vertreter dieser Lobby."

An die Adresse der Landesregierung sagte Mayer: "AKW-Katastrophenschutz ist Ländersache. Der heutige Katastrophenschutzplan mit seinen lächerlich kleinen Evakuierungsradien ist aber allenfalls Kataströphchenschutz. Wenn die Einführung eines richtigen, eines ernsthaften Katastrophenschutzes ein unlösbares Problem ist, dann gibt es nur eine einzige Lösung: Abstellen, und zwar jetzt sofort."

"Der Fukushima-Unfall ist nicht die Folge einer Naturkatastrophe. Er ist vielmehr die Folge eines politischen und gesellschaftlichen Versagens", sagte der Gründer der Organisation AtomfreeJapan, Tomoyuki Takada, "Atomenergie und Atompolitik unterdrückt unter dem Primat des Staats die Menschen. Sie stehen für ein System gegen das Lebenswerte des menschlichen Lebens und die Freiheit des Einzelnen."

"Atomausstieg und Energiewende kommen nicht von alleine, auch nicht bei einer grün-roten Landesregierung; sie kommen von unten und müssen engagiert und wachsam erkämpft werden", sagte Franz Wagner von Energiewende Heilbronn.

Zum Gedenken an die Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima hatten die Demonstrationsteilnehmer einen Gedenkort mit Hunderten von Origami-Kranichen gestaltet und ein Gedenkbuch ausgelegt.

Auf der Kundgebung wurde eine Solidaritätsadresse an die zeitgleich stattfindende Demo in Kyoto (in der Nähe des AKWs Ohi) vorgelesen. Das soll der Beginn einer Standort-Partnerschaft zwischen den Initiativen in Neckarwestheim und in Ohi sein.

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Quelle:
Presseinformation, 09.03.2013
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
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Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2013