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ATOM/301: Der AKW-Gefährdungsatlas informiert über aktuelle Risiken (Deutsche Umweltstiftung)


Deutsche Umweltstiftung - 14. März 2011

Der AKW-Gefährdungsatlas der Deutschen Umweltstiftung informiert über aktuelle Risiken


Germersheim, 14.03.2010: Angesichts der dramatischen Ereignisse in Japan, wo in mehreren Atomkraftwerken der "atomare Notstand" ausgerufen wurde, stellt die Deutsche Umweltstiftung den von ihr herausgegebenen AKW-Gefährdungsatlas in einer völlig überarbeiteten Neuauflage vor. Er stellt übersichtlich und informativ die unmittelbaren Gefährdungszonen für den Fall einer Kernschmelze in einem deutschen oder grenznahen ausländischen AKW dar, wie sie aktuell in Japan droht. Einzelne AKWs gefährden so laut Umweltstiftung bis zu 18 Millionen Menschen in ihrem Einzugsbereich.

Dazu Projektleiter Hans Günter Schumacher: "Besonders gefährdet, teils durch bis zu 6 AKWs in unmittelbarer Nähe, sind die Regionen um Bremen, Südbaden, Nordwürttemberg und die westlichsten Regionen der Bundesländer Saarland, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz."

Rund 159.327.839: Dies ist die im Umkreis von 150 km der zwölf AKW-Standorte in Deutschland insgesamt ermittelte Einwohnerzahl. Das bedeutet rein statistisch, dass jede/jeder Einwohner(in) in Deutschland ca. zweimal durch Atomkraftwerke betroffen sind. Erfasst wurden 247 Landkreise von 301 einschließlich zwei Regionen (Saarbrücken, Hannover). Das sind ca. 82.06% der Landkreise in Deutschland, sowie 103 kreisfreie Städte, also insgesamt 350 Gebietskörperschaften. Diese sind zwischen ein- bis sechsmal im Umkreis von 150 km plus von zwölf Atomkraftwerksstandorten gelegen.

Die dort lebenden rund 64.257.520 Menschen werden entsprechend der dem jeweiligen Atomkraftwerksstandorten zugeordneten Einwohnerzahlen durch mögliche Störfälle betroffen sein. Und die Zahl der in unserer Recherche insgesamt in Deutschland erfassten Städte, Gemeinden und Ortsteile beläuft sich auf rund 42.914, davon zahlreiche ein- bis sechsfach, weil in mehreren Einzugsbereichen von Atomkraftwerken gelegen.

Diese Zahlen sind Untergrenzen, da durch einen größten anzunehmenden Unfall weit mehr Bürgerinnen und Bürger in einem mehrfach erweiterten Umkreis durch die frei gesetzten radioaktiven Strahlen betroffen sein könnten, also um ihre Gesundheit und im schlimmsten Fall um ihr Leben fürchten müssten.

Der AKW-Gefährdungsatlas der Deutschen Umweltstiftung (2. Auflage) kann ab sofort zum Preis von 10,- Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-942466-00-4) oder direkt bei der Deutschen Umweltstiftung - Link: www.atlas.deutscheumweltstiftung.de - bestellt werden.


Über die Deutsche Umweltstiftung

Die Deutsche Umweltstiftung wurde 1982 u.a. von Dr. Erhard Eppler, Günter Grass, Prof. Dr. Bernhard Grzimek und Horst Stern gegründet. Sie ist politisch und wirtschaftlich unabhängig und die größte deutsche Bürgerstiftung für den Umweltschutz: Über 1.200 Menschen haben dazu beigetragen, sie über die Jahre hinweg aufzubauen.


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Quelle:
Deutsche Umweltstiftung
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Tel: 07274 / 47 67, Fax: 07274 / 77 302
E-Mail: presse@deutscheumweltstiftung.de
Internet: www.deutscheumweltstiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2011