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GARTEN/133: Umweltfreundlich Gärtnern - Ein Garten, viele Arten (BUNDmagazin)


BUNDmagazin - 1/2009
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - BUND
Friends of the Earth Germany

Umweltfreundlich Gärtnern
Ein Garten - viele Arten

Von Severin Zillich


Ganz allmählich kündigt sich die neue Vegetationszeit an. Allein mit den Gartenratgebern einer Saison ließe sich wohl eine Bibliothek füllen. Zeitlos dagegen, was der BUND in seiner "Gartenreihe" an Tipps bereithält. Die zehn wichtigsten hier auf einen Blick - damit Ihre guten Vorsätze Wirklichkeit werden.

1. Geben Sie einheimischen Laubgehölzen den Vorrang - sie spiegeln den Wechsel der Jahreszeiten, sind an ihre Umgebung bestens angepasst und liefern einer Vielzahl von Vögeln und Insekten Obdach und Nahrung.

2. Vermeiden Sie Exoten aus dem Gartencenter, besonders das sterile Einheitsgrün der Koniferen - sollte es sich in Ihrem Garten bereits breitgemacht haben, sorgen Sie für Luft: Raus mit dem Nadelzeug, und einen Obstbaum gepflanzt!

3. Achten Sie bei Ihrem Saatgut auf regionale Herkunft und ökologische Produktion - was daraus wächst, wird einmal weniger auf chemischen Schutz angewiesen sein. An Wildstauden und den traditionellen Pflanzen der Bauerngärten haben Sie länger Spaß als an überzüchteten Ziergewächsen.

4. Pflanzen Sie nur ausnahmsweise exotische Arten an - schon mehrfach haben sich Exoten als aggressive Invasoren entpuppt, die aus den Gärten in die Umgebung übergreifen und das ursprüngliche Pflanzenkleid überwuchern; Beispiel: das Drüsige Springkraut.

5. Ziehen Sie eine blütenreiche Wiese der Monotonie eines englischen Rasens vor - und ersparen Sie sich und Ihrer Umwelt den Einsatz von Kunstdünger und Pflanzengiften; zwei- bis dreimaliges Mähen pro Jahr reicht, und gießen müssen Sie nur während langer Trockenzeiten.

6. Belassen Sie in Ihrem Garten ein paar Nischen für Wildtiere - ein Meines Eck mit Brennnesseln für die Schmetterlinge, einen locker gehäuften Kompost- oder Reisighaufen, einen modrigen Baumstumpf, einen Lesesteinhaufen, einen Winkel, der nicht ständig bearbeitet wird...

7. Eine reiche Insektenfauna zur natürlichen Schädlingsbekämpfung fördern Sie auch, indem Sie über das ganze Jahr Blütenpflanzen anbieten (möglichst keine gefüllten Sorten), nicht alles "Unkraut" ausreißen, Stauden über den Winter stehen lassen und bei Bedarf künstliche Nisthilfen schaffen.

8. Für ein reiches und vielfältiges Bodenleben bevorzugen Sie bitte Kompost oder Mulch. Beim Kauf von Blumenerde sollten Sie darauf achten, dass keinerlei Torf enthalten ist. Nachdem der Torfabbau und v. a. die Landwirtschaft bereits fast alle deutschen Moore vernichtet haben, reißt die weiter hohe Nachfrage nach Torferde nun vor allem in Osteuropa Wunden.

9. Wenn Ihr Garten auch etwas abwerfen soll: Helfen Sie die Vielfalt traditioneller Obst- und Gemüsesorten zu erhalten. Lassen Sie Ihren Garten Früchte tragen, die Sie so leicht in keinem Laden wiederfinden.

10. Kompostieren Sie Ihre Gartenabfälle und sammeln Sie das Regenwasser. So sparen Sie Ressourcen und entlasten Sie Ihren Geldbeutel.

Nicht jeder der zehn Tipps mag aus gartenästhetischen Gründen für Sie infrage kommen. Sicher ist: Ein umweltfreundlicher Garten ist ökologischer - und auch ökonomischer!

Weit detaillierter können Sie sich in den Heften der BUND- Gartenreihe informieren. Sie erhalten sie zum Stückpreis von 2,20 Euro im BUNDladen, Tel. 030/275 86-480, Fax: -466, bundladen@bund.net, www.bundladen.de


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Quelle:
BUNDmagazin 1/2009, S. 28
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Friends of the Earth Germany
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/27586-457, Fax. 030/27586-440
Email: redaktion@bund.net
Internet: www.bund.net

Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift
des BUND und erscheint viermal im Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2009