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GEFAHR/019: UV-Schutz - BfS fordert mehr Schattenplätze im öffentlichen Raum (BfS)


Bundesamt für Strahlenschutz - Pressemitteilung, 28. Juni 2019 13/19

Mehr Sonnenstunden erfordern mehr UV-Schutz

Wer Schatten sucht, der muss ihn auch finden


Pünktlich zum Start der Ferien in mehreren Bundesländern versprechen die Meteorologen auch weiterhin Sonne pur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Doch die Sonne bringt nicht nur extreme Temperaturen mit sich, sondern auch hohe UV-Werte. Aufgrund des hohen Sonnenstandes ist zurzeit mit hoher solarer UV-Strahlung in ganz Deutschland zu rechnen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät, sich vor Hitze und UV-Strahlung zu schützen und fordert mehr Schattenplätze im öffentlichen Raum.

"Durch den Klimawandel gibt es immer mehr warme wolkenlose Tage, sodass die Zahl der Sonnenstunden und damit die Stunden, in denen man sich der UV-Strahlung aussetzt, steigt. UV-Strahlung erhöht das Hautkrebsrisiko", warnt BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini. "Der sicherste Schutz davor ist: Starke Sonne meiden. Vor allem mittags sollte man bei der derzeit herrschenden UV-Belastung drinnen bleiben. Wer den Aufenthalt im Freien nicht vermeiden kann, sollte sich mit entsprechender Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme schützen - auch im Schatten."

Um dem UV-Risiko zu begegnen, hält Paulini auch Veränderungen im öffentlichen Raum für notwendig: "Bis jeder, der Schatten sucht, auch welchen findet, ist noch einiges zu tun. Als Anpassung an den Klimawandel müssen Kindergärten, Schulen, Freizeiteinrichtungen wie Spielplätze und Schwimmbäder, aber auch Marktplätze und Innenstädte viel mehr Schatten bieten. Zum Beispiel durch Sonnensegel oder Bäume."

Orientierung bei der Frage, welcher Sonnenschutz notwendig ist, bietet der UV-Index. Das BfS informiert montags, mittwochs und freitags via Newsletter über die zu erwartenden UV-Werte. Der Newsletter kann unter www.bfs.de/uv-newsletter abonniert werden.

Klimawandel und UV-Strahlung

Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass sich die durchschnittliche Sonnenscheindauer seit 1951 bis 2018 um etwa 96 Sonnenstunden erhöht hat. Auswertungen des BfS legen nahe, dass eine steigende Anzahl an sonnigen Tagen und damit der Sonnenscheindauer über das Jahr direkt mit einem Anstieg der UV-Jahresdosis einhergeht. Gezeigt hat sich dies auch im vergangenen Jahr, in dem die Sonnenscheindauer etwa 30 Prozent über dem langjährigen Mittelwert lag. Das BfS geht davon aus, dass es künftig aufgrund der globalen Erwärmung mehr Tage mit Wohlfühltemperaturen gibt, an denen sich die Menschen im Freien aufhalten und sich damit vermehrt der UV-Strahlung aussetzen. Die Erhöhung der UV-Belastung durch den Klimawandelt sieht auch das UV-Schutz-Bündnis und fordert darum in seinem Grundsatzpapier, deutschlandweit verhältnispräventive Maßnahmen zur Reduzierung der UV-Belastung zu schaffen.

UV-Strahlung und Gesundheit

UV-Strahlung der Sonne fördert die Bildung von Vitamin D im Körper, ist aber gleichzeitig Ursache für Gesundheitsschäden wie Sonnenbrand, Bindehautentzündung und Hornhautentzündung, grauer Star, vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs. Hochrechnungen auf Basis der Daten des Krebsregisters Schleswig-Holstein zeigen, dass 2015 in Deutschland 293.285 Menschen neu an Hautkrebs erkrankten. Die Zahl der Neuerkrankungen lag damit um 10 Prozent höher als noch im Jahr 2013. Insgesamt hat sich die Anzahl der Hautkrebsneuerkrankungen in Deutschland seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt.

Bundesamt für Strahlenschutz:

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt.

Weitere Informationen unter www.bfs.de.

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BfS-Pressemitteilung, 28.06.2019
Bundesamt für Strahlenschutz
Pressearbeit/PB2
Postfach 10 01 49, 38201 Salzgitter
Tel.: 030/18333-0, Fax: 030/18333-1150
E-Mail: info@bfs.de
Internet: http://www.bfs.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juli 2019

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