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LUFT/609: Kiel - Schlechte Luft für Kindernasen (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 28. August 2018

Schlechte Luft für Kindernasen


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben im Rahmen einer bundesweiten Messaktion der Deutschen Umwelthilfe in Kiel Stickoxid-Messungen vorgenommen: Fokus waren Orte, an denen sich besonders häufig Kinder aufhalten, etwa Schulen und Kindergärten. Die Ergebnisse zeigen, dass am Kieler Ostring erhöhte Werte insbesondere in für Kindernasen typischen Höhen festzustellen sind. BUND und VCD fordern deshalb eine Ausweitung der Messungen.

"Mit sogenannten Passivsammlern sind wir der Frage nachgegangen, ob die offiziellen Messstellen ausreichend sind. Insbesondere die Belastung von Kindern wollten wir aufklären und haben die Messungen deshalb in einer Höhe von einem Meter durchgeführt - also quasi auf dem Niveau von Kindernasen", erläutert Kirsten Kock, BUND-Mobilitätsreferentin in Schleswig-Holstein. "Die offiziellen Messstationen liegen höher als 2,20 Meter und können die typische Belastung von Kindern im Alltag also gar nicht abbilden", ergänzt Frederik Meißner vom VCD Landesverband Nord.

"Die Messergebnisse sind besorgniserregend: An der Hans-Christian-Andersen-Schule am Ostring haben wir über einen Zeitraum von einem Monat einen Durchschnittswert von 41,4 µg/m3 gemessen. Der Grenzwert wird also überschritten. Dem muss man auf den Grund gehen, deshalb fordern wir das Land auf, die Messungen in Zukunft in für Menschen relevanten Höhen durchzuführen und das Messnetz um besonders sensible Standorte wie Kindergärten und Schulen zu erweitern", so Kock.

Aus Sicht von BUND und VCD ist besonders auffällig, dass die Werte am Ostring trotz im Vergleich eher niedrigen Verkehrszahlen, trotzdem deutlich erhöht sind. Die Messwerte zeigen dabei deutliche Abweichungen je nach Ausgestaltung der Straßensituation. Nach Ansicht der Verbände müsse dies stärker bei der Auswahl der offiziellen Messungen berücksichtigt werden.

"Nach Richtlinie der EU sind Messhöhen zwischen 1,5 und 4 Metern erlaubt. Um für die Bürger*innen relevante Messergebnisse zu erzielen, sollte unbedingt das untere Ende - also 1,5 Meter - gewählt werden", führt Meißner aus. "Aus den Ergebnissen schließen wir, dass insbesondere an den Ostring-Kreuzungen Preetzer Straße, Helmholtzstraße und Stoschstraße sowie auf Höhe der Oldenburger Straße gesondert gemessen werden muss" so Meißner abschließend.

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Quelle:
Presseinformation, 28.08.2018
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lorentzendamm Nr. 16, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2018

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