Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

MELDUNG/244: Visionen für Tagebausee zusammengestrichen, Vattenfall-Antrag fehlt weiter (GRÜNE LIGA Cottbus)


GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus - Pressemitteilung, 26. November 2013

Visionen für Tagebausee werden zusammengestrichen

Antrag von Vattenfall fehlt noch immer



Cottbus, 26.11.2013. Der Umweltverband GRÜNE LIGA kritisiert, dass der Vattenfall-Konzern den Antrag zur Flutung seines Tagebaues Cottbus-Nord weiter verzögert. Dadurch können Folgeschäden des Bergbaus noch nicht beurteilt werden.

In der morgigen Stadtverordnetenversammlung Cottbus steht eine "Fortschreibung des Masterplanes Cottbuser Ostsee" zur Abstimmung. Es handelt sich dabei nach Ansicht der GRÜNEN LIGA um das massive Zusammenstreichen früherer Visionen aus Geldmangel.

"Während der Tagebau arbeitet, werden positive Visionen nicht selten politisch verordnet, um den Bergbau durchzusetzen. Jetzt, wo das Betriebsende naht, ist von den großen Plänen zur Verbindung zwischen Stadt und See nicht mehr viel übrig, weil der Steuerzahler sie nicht bezahlen kann." bewertet René Schuster von der Umweltgruppe Cottbus die Entwicklung.

In der letzten Sitzung des Braunkohlenausschusses am 14. November wurde zudem öffentlich, dass der für 2010 angekündigte Antrag zur Flutung des Sees auch in diesem Jahr nicht kommen wird. Noch im August diesen Jahres hatte Vattenfall nach Kritik an der Verzögerung den Antrag für Ende September angekündigt. Nun rechnet das Unternehmen mit einer Antragseinreichung erst 2014, also nur noch ein Jahr vor Auslaufen des Förderbetriebes. Die Landesbergbehörde hatte die Genehmigung zur Zerstörung der Lacomaer Teiche im Jahr 2006 mit der Auflage verbunden, den Antrag für die Seeflutung rechtzeitig einzureichen.

"Die Entscheidung, was rechtzeitig ist, wird nun offenbar allein Vattenfall überlassen. Soll die Flutung nicht verzögert werden, muss das Verfahren dann unter nicht sachgerechtem Zeitdruck stattfinden. Vor dem Hintergrund, dass der See direkt die Wasserqualität des Spreewaldes beeinflussen kann, ist das unverantwortlich." so Schuster.

Als erster und kleinster der fünf Braunkohletagebaue des Vattenfall-Konzerns in der Lausitz soll Cottbus-Nord im Jahr 2015 außer Betrieb gehen und anschließend als See geflutet werden. Als Ersatz wurde der Tagebau Reichwalde bereits wieder in Betrieb genommen.

*

Quelle:
Pressemitteilung, 26.11.2013
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus
c/o Eine-Welt-Laden
Straße der Jugend 94
03046 Cottbus
Tel.: 0355-4837815
E-Mail: umweltgruppe@web.de
Internet: www.lausitzer-braunkohle.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2013