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POLITIK/1013: Kritik an Landesplanungsnovelle - "Schwarz-Gelb forciert Flächenverbrauch" (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 2. Februar 2010

Naturschutzverbände kritisieren Novelle des Landesplanungsgesetzes und LEP-Änderung

"Schwarz-Gelb forciert den Flächenverbrauch"


Düsseldorf, 02.02.2010 - Auf heftigen Widerstand der NRW-Naturschutzverbände BUND, LNU und NABU stößt der Gesetzentwurf der Landesregierung zur Änderung des Landesplanungsgesetzes. "Unter dem Vorwand der Verfahrensbeschleunigung und -vereinfachung sollen Umweltstandards abgebaut und ökologische Fehlentwicklungen zementiert werden", kritisierte BUND-Geschäftsleiter Dirk Jansen auf der heutigen Landtagsanhörung. "Anstatt den Flächenverbrauch auf null zu reduzieren wird damit der weitere Flächenfraß vorprogrammiert."

Zwar halten die Naturschutzverbände eine Novelle des Landesplanungsgesetzes für unverzichtbar, um die Landesplanung auf eine zukunftsfähige Entwicklung abzustimmen. Auch die schon von Rot-Grün geplante Aufhebung des Dualismus von Landesentwicklungsprogramm (LEPro) und Landesentwicklungsplan (LEP) wird dem Grunde nach begrüßt. Der von der Landesregierung vorgelegte Gesetzentwurf orientiere sich jedoch nicht an den ökologischen Notwendigkeiten und führe letztendlich auch zu weniger Rechtssicherheit gerade bei raumbedeutsamen Großverfahren.

"Der geplante Wegfall der obligatorischen Umweltprüfung bei Regionalplanänderungen ist ein ökologischer Rückschritt", sagt der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck. "Auch die Verkürzung der Prüfungsfristen und der Wegfall von Erörterungsterminen wird nicht gerade zur Akzeptanz umweltgefährdender Planungen beitragen."

Auf das Schärfste kritisieren die Naturschutzverbände das Vorgehen in Bezug auf die Streichung von § 26 Gesetz zur Landesentwicklung (LEPro) sowie die vorgezogene Änderung des Energieteils des Landesentwicklungsplans (LEP). Anders als von der Landesregierung behauptet werde mit der Streichung des § 26 LEPro keineswegs eine Doppelregelung beseitigt. Wie der bekannt gewordene Entwurf zur LEP-Änderung belege, plant die Landesregierung deutliche Abschwächungen bei den Anforderungen an einen effizienten Umgang mit Energie, die Kraft-Wärme-Koppelung und den Einsatz regenerativer Energieträger. Dies führe im Ergebnis dazu, dass die politische Zielrichtung einer umweltfreundlichen Energieversorgung beeinträchtigt wird.

Die Stellungnahme der Naturschutzverbände zur Landtagsanhörung, den Gesetzentwurf und weitere Infos finden Sie unter www.bund-nrw.de


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Quelle:
Presseinformation, 2. Februar 2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Februar 2010