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SCHADSTOFFE/211: Neues Register gibt Bürgerinnen und Bürgern schnelle Auskunft (BMU)


Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Gemeinsame Mitteilung mit dem Umweltbundesamt (UBA) - Berlin, 3. Juni 2009 - Umwelt/Daten

Schadstoffe in der Nachbarschaft: Woher, wohin und wieviel?

Neues Register gibt Bürgerinnen und Bürgern schnelle Auskunft


Wie viel Kohlendioxid bläst der Industriebetrieb in der Nachbarschaft in die Luft? Welche Schwermetalle leitet er in Flüsse ein? Und in welche Länder exportiert der Betrieb seine Abfälle? Wer aus privatem oder beruflichem Interesse Informationen über Freisetzungen von Schadstoffen sucht, findet diese ab sofort im neuen Schadstoffregister PRTR-Deutschland (Pollutant Release and Transfer Register). Der Zugriff erfolgt online unter www.prtr.bund.de und ist für alle Nutzerinnen und Nutzer völlig kostenlos.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU), Michael Müller, schal-tete das neue Umweltinformationsportal heute in Berlin frei: "Das neue PRTR-Portal wird einen bedeutenden Beitrag zu mehr Transparenz bei Umweltinformationen für die Öffentlichkeit schaffen. Nie war der Blick hinter die Werkstore bequemer als heute." Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA) sagte: "Bürgerinnen und Bürgen können mit wenigen Mausklicks kostenlos und uneingeschränkt Informationen zu Schadstofffreisetzungen und Abfällen aus großen Industriebetrieben erhalten. Ab Ende September sind mit der Eröffnung der EU Register dann auch endlich internationale Vergleiche von Maßnahmen zu Emissionsminderung möglich". Der Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik und Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Dr. Hans-Bernhard Beus, lobte das elektronische PRTR als eines der erfolgreichsten E-Government 2.0 Projekte im Handlungsfeld Prozessketten: "Die frühe Einbeziehung der Wirtschaft und die konsequente Umsetzung von Datensicherheitsanforderungen sind nur zwei Aspekte, die das elektronische PRTR umsetzt. Das PRTR gehört seit 2008 zu den Leuchtturm-Projekten der neuen IT-Strategie der Bundesregierung und wird durch das BMI auch finanziell gefördert."

Für das neue Schadstoff-Freisetzungs- und -Verbringungsregister PRTR berichten über 4.000 Unternehmen ab sofort jährlich ihre Daten zu Schadstoffeinträgen in Luft, Wasser und Boden sowie über den Verbleib des Abfalls und des Abwassers. Verpflichtet dazu sind große Industriebetriebe und andere Organisationen, etwa aus der Energiewirtschaft, der chemischen Industrie, aber auch die Intensivtierhaltungen und große Kläranlagen. Die berichtspflichtigen Unternehmen übermitteln jährlich ihre Daten online in der neuen Erfassungssoftware BUBE-Online (Betriebliche Umweltdatenberichterstattung) an die zuständigen Behörden. Die Länder prüfen diese Daten, leiten sie an das UBA weiter, das die Informationen aufbereitet und in der neuen Internetplattform www.prtr.bund.de aktualisiert.

Der Aufbau und Betrieb des Schadstoffregisters basiert auf einem internationalen Abkommen der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UN- ECE), das Deutschland und 35 weiteren Staaten un-terzeichnet haben, sowie der EU-Verordnung über die Schaffung eines Europäischen Schadstoff-freisetzungs- und -verbringungsregisters (E-PRTR- Verordnung) vom 18. Januar 2006. Deutsch-land hat diese Verordnung mit dem Gesetz zur Ausführung des Protokolls über Schadstofffreiset-zungs- und -verbringungsregister vom 21. Mai 2003 sowie zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 166/2006 (SchadRegProtAG) am 6. Juni 2007 in nationales Recht umgesetzt.

Weitere Informationen unter www.prtr.bund.de


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Quelle:
BMU-Pressedienst Nr. 171/09, 3. Juni 2009
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMU)
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Redaktion: Michael Schroeren (verantwortlich)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2009