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VERBAND/490: Jahresvertreterversammlung - Bei Energiewende Biologische Vielfalt nicht vergessen (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 12. Juni 2012

BUND Landesvorstand bei der Delegiertenversammlung am 9.6. neu gewählt

Bei der Energiewende die Biologische Vielfalt nicht vergessen!



Bei seiner Jahresvertreterversammlung am 9.6. in Hannover haben sich die Delegierten des Umwelt- und Naturschutzverbandes mit der Energiewende auseinander gesetzt. Dabei herrschte Einigkeit, dass der Atomausstieg schneller realisiert und die Nutzung der fossilen Energieträger schnellstmöglich reduziert werden muss. Weitere Kohlekraftwerke in Niedersachsen, wie in Stade geplant, lehnt der BUND strikt ab.

Der BUND fordert für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende an allererster Stelle viel energischere Bemühungen, den Verbrauch von Energie zu reduzieren - und zwar durch Einsparen und effizienteren Einsatz. Den Niedersächsischen Umweltminister Birkner, der als Gast die Position der Niedersächsischen Landesregierung darstelle, forderten die Delegierten auf, die Landesregierung solle besonders in diesem Bereich ihre Bemühungen verstärken. Einig war man sich mit Birkner darin, dass der Ausbau der regenerativen Energien intensiv voran gebracht werden muss. Die Öffnung der Wälder für neue Windenergieanlagen sei derzeit in Niedersachsen allerdings nicht erforderlich weil noch ausreichend geeignete Standorte im Offenland gefunden werden können. "Außerdem birgt das Repowering erhebliches Potenzial - für mehr Windenergie ebenso wie für die Korrektur früherer Fehlentscheide an einigen Standorten" so Heiner Baumgarten, Landesvorsitzender des BUND. "Insgesamt gilt es, bei aller Dringlichkeit des Ausbaues der erneuerbaren Energien die Ziele zur Sicherung der Biologischen Vielfalt nicht aus dem Auge zur verlieren!"

Voraussetzung für den weiteren Ausbau der Biomassenutzung ist für den BUND, dass es gelingt, nicht nur Mais, sondern unterschiedliche Pflanzen und mehr Reststoffe zu verwenden. Außerdem hält es der BUND für erforderlich, bei der Planung und Standortsuche der Biogasanlagen stärker auf konfliktarme Standorte zu setzen, die Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung zu nutzen und sinnvoll einzusetzen oder das Biogas in regionale Gasnetze einzuspeisen. Bei allen Projekten aus dem Bereich der Regenerativen Energien fordert der BUND eine frühzeitigere und umfassendere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein. "Das gilt für die Planungs- und Zulassungsverfahren ebenso wie für die finanzielle Teilhabe an den Projekten, z. B. in Form von Bürgersolaranlagen oder dem genossenschaftlichen Betrieb von Windparks" betont Michael Kralemann, Sprecher des Arbeitskreises Energie des BUND. Mehr und ernsthafte Bürgerbeteiligung fordert der BUND auch beim Netzausbau, der nach Auffassung des BUND durch Konzepte einer dezentraleren Energieversorgung insgesamt nicht so umfangreich ausfallen muss, wie bisher geplant.

Bei der diesjährigen Vorstandswahl demonstrierte der BUND Kontinuität: Heiner Baugarten wurde für weitere drei Jahre in seinem Amt ebenso bestätigt wie seine Vertreter Dr. Reinhard Löhmer und Prof. Dr. Helmut Scharpf. Mit dem Konrad-Buchwald-Preis wurden in diesem Jahr gleich zwei verdiente BUNDler ausgezeichnet: Susanne Grube, BUND-Kreisgruppe Ammerland für ihr langjähriges Engagement gegen die A 20/22 und Dr. Eike Rachor, der seit 1983 den Regionalverband Unterweser des BUND anführt. "Mit seiner Tätigkeit hat Eike Rachor den Naturschutz im Elbe-Weser-Dreieck wesentlich geprägt" so Laudator Reinhard Löhmer.

Die Versammlung schloss mit der Absichtserklärung, die Energiewende weiterhin aufmerksam zu begleiten und sich - wo erforderlich - zum Sachwalter der Biologischen Vielfalt zu machen.

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Quelle:
Presseinformation vom 12.06.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juni 2012