Bund Naturschutz in Bayern e.V. - München, 27. Februar 2015
Erfolgreicher Einsatz für Natur- und Umweltschutz in der Oberpfalz
BUND Naturschutz stellt "Grüne Bilanz 2014" und Schwerpunkte für 2015 in der Oberpfalz
Bayerns größter Natur- und Umweltschutzverband zieht für 2014 eine insgesamt sehr positive Bilanz seiner Aktivitäten in den sieben Kreis- und 66 Ortsgruppen der Oberpfalz:
"Der BUND Naturschutz hat im Jahr 2014 in und aus der Oberpfalz kräftigen Rückenwind bei seinem Einsatz zur Erhaltung wertvoller Kultur- und Erholungslandschaften erhalten. Dabei ist der Widerstand in der Bevölkerung gegen unnötige Stromautobahnen und gegen risikoträchtiges Fracking im Weidener Becken ebenso gewachsen wie das Interesse an Möglichkeiten zum Energiesparen und zur alternativen Energieerzeugung im privaten Bereich, so das Resümee des BUND Naturschutz - Landesvorsitzenden Hubert Weiger für die Oberpfalz.
"Auch unsere Präsenz vor Ort konnten wir weiter vergrößern, so dass wir auch beim Kampf gegen den anhaltenden Flächenverbrauch gut aufgestellt sind und unsere Aktiven bei vielen Eingriffsplanungen vor Ort in überzeugender Weise für naturschonendere Alternativen werben können", so Richard Mergner, der Landesbeauftragte des BN.
"Die Bereitschaft, sich vor Ort für die Erhaltung einer intakten Umwelt und die Sicherung einer lebenswerten Zukunft gerade auch für künftige Generationen zu engagieren, ist ungebrochen. So dürfen wir uns mit unserer Kreisgruppe Amberg-Sulzbach über mehr als 400 neue Mitglieder und Förderer freuen, aber auch darüber, dass wir in der Stadt Neumarkt eine neue Ortsgruppe gründen konnten. Mit knapp 16 000 Mitgliedern sind wir in der Oberpfalz vor Ort nach wie vor gut vertreten. Wir sehen darin auch eine positive Resonanz der Bevölkerung auf das breit gefächerte und überzeugende Engagement unserer Kreis- und Ortsgruppen" unterstreicht Helmut Schultheiß als Regionalreferent.
Im Mittelpunkt steht dabei unter dem Motto "Köpfchen statt Kohle" die Informations- und Motivationsarbeit, um Bürgerinnen und Bürgern die zahlreichen Möglichkeiten zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz im Alltag zu verdeutlichen. Gleichzeitig muss aber den berechtigten Belangen des Arten-, Biotop- und Landschaftsschutzes beim weiterhin erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien verstärkt Rechnung getragen.
Dies gilt insbesondere für den Flächenverbrauch u.a. durch Gewerbegebiete, die ökologisch wertvolle Bereiche bedrohen - z.B. in der Stadt Weiden ober bei Teublitz im Lkr. Schwandorf.
"Auf der negativen Seite unserer Bilanz müssen aber auch die äußerst unglückliche Fällaktion in einem offiziell ausgewiesenen Natura2000-Gebiet im Tal der Schwarzen Laber aufgeführt werden, betont Richard Mergner, der Landesbeauftragte des BN.
Auch 2014 hat sich der BN vor Ort zusammen mit heimatliebenden BürgerInnen gegen naturzerstörerische Eingriffsprojekte engagiert und mit Erfolg Zeichen für eine Trendwende gesetzt.
Zur geplanten Wasserkraftnutzung am Pielmühler Wehr hat die Kreisgruppe Regensburg eine umfassende fachliche Stellungnahme erarbeitet. Sie konnte damit belegen, welch gravierende Schäden und Beeinträchtigungen dort mit dem Einbau von 2 neuen Turbinen für die Freizeitnutzung (Fluß- & Naturbad), aber auch für ein unersetzliches Laich- und Durchzugsgebiet seltener Fische verbunden wären.
Der Kreisgruppe Schwandorf ist es gelungen, zusammen mit 2 Bürgerinitiativen ein Bürgerbegehren gegen die geplante Ortsumfahrung Teublitz zu starten. Diese unsinnige Trasse durch das Eselweihergebiet würde ein für Naherholung Ökotourismus bedeutsames Areal völlig entwerten, aber auch den Lebensraum vieler seltener Arten (z.B. Kolbenente) zerstören.
Die Ortsgruppe Parsberg/Lupburg hat gemeinsam mit zahlreichen Bürgern gegen die geplante Erweiterung des Baugebietes "Auf der Breiten" Position bezogen - u.a., weil wegen der drohenden Schädigung benachbarter Heckenbiotope und eines FFH-Gebietes.
Der aktive Artenschutz begann wieder im Frühjahr mit Amphibienaktionen in fast allen Landkreisen und endete im Spätherbst mit Biotoppflegeeinsätzen auf den vom BN angekauften oder gepachteten "Naturparadiesen".
Alle BN-Kreisgruppen in der Oberpfalz, aber auch viele Ortsgruppen haben mit großem Einsatz zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft beigetragen. In vielen tausend ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurden Schilfflächen und Halbtrockenrasen gemäht, Hecken und (Obst-)Bäume gepflanzt, Streuobstwiesen und Gewässer gepflegt.
Zentraler Schwerpunkt ihrer Arbeit war im vergangenen Jahr bei vielen Kreis- und Ortsgruppen der Klimaschutz und dabei v. a. die detaillierte Information der Bevölkerung über die vielfältigen Möglichkeiten für jede/n VerbraucherIn im Alltag aktiv zur Energieeinsparung und zum Ressourcenschutz beizutragen.
Durch eine breite Palette ebenso phantasievoller wie attraktiver Informations- & Umweltbildungsangebote haben die oberpfälzer Kreis- und Ortsgruppen auch 2014 erfolgreich Sympathiewerbung für den Natur- und Umweltschutz betrieben und dadurch zahlreiche MitbürgerInnen zu umweltschonendem Verhalten im Alltag motiviert.
Dass der BN vor Ort längst in der Mitte der Gesellschaft steht, zeigen nicht nur die Beteiligten unserer Kreis- und Ortsgruppen bei Festen und Veranstaltungen in bzw. mit Gemeinden (z. B. am Kinderbürgerfest der Mittelbayer. Zeitung im Lkr. Cham).
Die Oberpfalz ist v. a. aufgrund des weiter anhaltenden Flächenverbrauches und zahlreicher umwelt- und heimatzerstörerischer Planungen noch weit von einer nachhaltigen und umweltschonenden Entwicklung entfernt.
Gefordert sieht sich der BN im Jahr 2015 deshalb erneut im Einsatz für gezielten Flächenschutz und flächensparende Alternativkonzepte, aber auch für gezielte Klimaschutzmaßnahmen auf allen Ebenen. Dabei will der BN auch dazu beitragen, dass die unverzichtbare Energiewende v. a. im privaten Bereich nicht als asketische Pflichtübung, sondern als Herausforderung und als Chance zu einem neuen Lebensstil verstanden wird.
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit vor Ort wird 2015 die Umweltbildung mit motivierenden Angeboten und einzigartigen Naturerlebnissen für Jung und Alt bleiben - so Uli Sacher-Ley, die Bildungsreferentin des BN.
Diese Schwerpunkte sollen wieder durch lokale Projekte in den Kreis- und Ortsgruppen ergänzt werden.
Im Jahr 2015 versteht sich der BUND Naturschutz mehr denn je als "Grünes Gewissen" der Oberpfalz, dessen Mitgliedern der Einsatz für eine lebens- und liebenswerte Heimat nicht nur Verpflichtung ist, sondern auch in Zukunft ein echtes Herzensanliegen sein wird.
Gez. Helmut Schultheiß (Regionalreferent Oberpfalz)
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Quelle:
Presseinformation, 27.02.2015
Herausgeber:
Bund Naturschutz in Bayern e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2015
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