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VERBAND/594: 45 Jahre BBU - konsequent für den Umweltschutz (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 23. Juni 2017

45 Jahre BBU: Geburtstag genau 3 Monate vor der Bundestagswahl


(Bonn, 23.06.2017) Genau drei Monate vor der Bundestagswahl wird der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) am 24. Juni 2017 45 Jahre jung. Der engagierte Verband setzt sich mit seinen Mitgliedern auch Jahrzehnte nach seiner Gründung konsequent für den Umweltschutz ein. Der BBU wird sich in den nächsten Wochen und Monaten im Vorfeld der Bundestagswahl "unparteiisch aber parteiisch für die Umwelt" zu wahlkampfrelevanten Umweltthemen zu Wort melden, erklärt BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Die Parteien sollen sich eindeutig zu Fracking, zu Atomkraftwerken und Uranfabriken sowie zu Verkehrsproblemen positionieren wie ebenso zu den Folgen der modernen Landwirtschaft oder zu den Gefahren, die von Tonerstäuben ausgehen. Weitere Bürgerinitiativen und fördernde Privatpersonen sind dem BBU als Neumitglieder herzlich willkommen.

Aktuelles Engagement

Anlässlich seines 45. Geburtstages ruft der BBU die Bundesregierung sowie die Landesregierungen erneut zu mehr politischem Engagement zugunsten der natürlichen Lebensgrundlagen auf. Brandaktuell fordert der BBU die Absage der drohenden Atommüll-Castortransporte in Baden-Württemberg auf dem Neckar von Obrigheim nach Neckarwestheim.Lokal unterstützt der BBU das Engagement für die Baumschutzsatzung in Witten (NRW) und in Schleswig-Holstein ist der BBU Bündnispartner der Volksinitiative zum Schutz des Wassers. Zudem ruft der BBU zur Teilnahme an der internationalen Anti-Atomkraft-Menschenkette auf, die für Sonntag (25. Juni) von Aachen bis zum Atomkraftwerk Tihange (Belgien) organisiert wird.

Zur Geschichte des BBU

Die Geschichte des BBU, der seinen Sitz in Bonn hat, ist eng mit der Geschichte der Anti-Atomkraft-Bewegung verbunden. Der Verband wurde am 24. Juni 1972 von Bürgerinitiativen und Umweltgruppen vor dem Hintergrund des drohenden Baus eines Atomkraftwerks in Wyhl (Baden-Württemberg) gegründet. Der BBU war zunächst einer der ersten und zudem der größte der bundesweit arbeitenden Umweltverbände. Zu den Mitgliedern des BBU gehören heute neben überwiegend örtlichen Bürgerinitiativen auch große Verbände wie etwa Greenpeace und Robin Wood. Der BBU ist ein überparteilicher Zusammenschluss und ist als gemeinnütziger Verein anerkannt.

Zu den besonderen Erfolgen des BBU und der gesamten Anti-Atomkraft-Bewegung zählen die Verhinderung der Atommüllfabrik (WAA) in Wackersdorf, die Nichtinbetriebnahme des Schnellen Brüters in Kalkar und die endgültige Stilllegung der Hanauer Atomfabriken.. Weitere Demonstrationen, die auch vom BBU bzw. seinen Mitgliedsorganisationen mit organisiert wurden, und die nach der Fukushima-Katastrophe stattfanden, führten zur Stilllegung mehrerer Atomkraftwerke. Weil aber noch immer Atomkraftwerke und Atomanlagen betrieben werden, setzt der BBU seine vielfältigen Anti-Atomkraft-Proteste und seine Stromwechselkampagne in Kooperation mit den Elektrizitätswerken Schönau (EWS), die atomstromfreien Strom anbieten, fort. Wichtig ist für den BBU zudem, dass im Umgang mit Atommüll nicht ständig neue Sachzwänge geschaffen werden. Der BBU fordert dabei eine bestmögliche Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung bei allen Planungen.

Dezentrale Organisation und Beratung bei Umweltproblemen

Im Gegensatz zu anderen Umweltverbänden ist der BBU dezentral organisiert. Alle Initiativen und Verbände, die sich dem BBU anschließen, behalten ihren Namen und ihre volle Selbstständigkeit. Die im BBU organisierten Bürgerinitiativen kümmern sich vorrangig um örtliche Probleme wie Kraftwerke, Straßenbauprojekte oder bedrohte Biotope. Der BBU als Dachverband gibt den örtlichen Gruppen Rückendeckung in der Auseinandersetzung mit Behörden und Unternehmen. Ergänzend ist die BBU-Geschäftsstelle damit beschäftigt, zahlreiche Anfragen zu verschiedenen Umweltthemen zu beantworten sowie Rat- und Hilfesuchende mit Initiativen zu vernetzen, die sich überörtlich mit entsprechenden Themen und Projekten befassen. "Es ist wichtig, dass sich die Betroffenen organisieren und sich frühzeitig bei uns melden. Wenn möglichst früh Protest gegen umweltschädliche Vorhaben organisiert wird, dann können Umgehungsstraßen, Chemieanlagen oder Baumfällungen verhindert werden", betont BBU-Geschäftsführerin Christine Ellermann.

Breite Themenpalette: Atomkraft, Gentechnik und Gremienarbeit

45 Jahre nach der Gründung des BBU ist der Widerstand gegen Atomanlagen und Atomtransporte nach wie vor ein zentrales Thema für den BBU, denn noch immer sind AKW und sonstige Atomanlagen am Netz. Aber der Verband und seine Mitglieder befassen sich auch mit vielen weiteren Themen: Die Gefahren der Kohlepolitik, des Fracking und der Gentechnik im landwirtschaftlichen Bereich stehen immer wieder auf der Tagesordnung. Gewässerschutz, Elbvertiefung und Massentierhaltung, Gefahren der Tonerstäube und von Holzschutzmitteln, Verkehrsprobleme auf den Straßen aber auch der Fluglärm sowie die Sicherheit von Chemieanlagen sind weitere der stets akuten Themen, die von Mitgliedsinitiativen und Vorstandsmitgliedern des BBU immer wieder aufgegriffen werden.

Engagiert ist der BBU auch bei der internationalen Kooperation mit Initiativen und Verbänden, so z. B. durch die Mitgliedschaft im Europäischen Umweltbüro oder im Widerstand gegen den Uranabbau in aller Welt. Bei seinem internationalen Engagement spielen derzeit auch die Aktivitäten gegen die belgischen AKW eine besondere Rolle.

Die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder des BBU unterstützen die Anliegen der BBU-Mitglieder bestmöglich. Dies geschieht beispielsweise durch gemeinsame Pressearbeit, durch die Organisation und Unterstützung von Demonstrationen und auch durch Lobbyarbeit in Gremien, wie z. B. der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) des Bundesumweltministeriums.

Wer eine neue Bürgerinitiative oder Aktionsgruppe gründen möchte, kann sich dazu vom BBU beraten lassen.

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 23.06.2017
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2017

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