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VIELFALT/234: Aktuelle Ausgabe von "Perspektive Erde" zu ausgewählten Projekten der Biodiversitätsforschung (idw)


VDI Technologiezentrum GmbH - 01.06.2016

Perspektive Erde - Artenvielfalt: Forschung zum Erhalt der Biodiversität


Sie ist die Grundlage unserer Existenz: Die biologische Vielfalt. Sie trägt zur Klimaregulierung und Trinkwassererzeugung bei und liefert dem Menschen Nahrungs- und Heilmittel. Der steigende Verbrauch natürlicher Ressourcen zerstört Ökosysteme und führt zur drastischen Reduzierung der Artenvielfalt auf der ganzen Welt. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert im "Wissenschaftsjahr 2016*17 - Meere und Ozeane" und darüber hinaus Forschungsprojekte um diese Entwicklung aufzuhalten. Die Ergebnisse tragen dazu bei, Handlungsempfehlungen zum Erhalt der Biodiversität zu entwickeln. Die aktuelle Ausgabe von "Perspektive Erde" stellt ausgewählte Projekte der Biodiversitätsforschung vor.

Die Biodiversität umfasst das gesamte Lebensspektrum auf der Erde, die genetische Vielfalt, die Ökosysteme und deren Nutzen für den Menschen. Ein Bericht des Weltbiodiversitätsrats IPBES zeigt, dass 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen zumindest teilweise von der Bestäubung durch Tiere, z. B. Bienen, abhängig sind. Allein für medizinische Zwecke verwenden wir heute 50.000 bis 70.000 Pflanzenarten.

Die wachsende Bevölkerung verbraucht immer mehr und immer schneller Ressourcen. Damit einher geht, dass weltweit immer mehr natürliche Ökosysteme umgewandelt werden und die Biodiversität schwindet. Aus diesem Grund beschlossen die Vereinten Nationen bereits 1992 das Übereinkommen zur biologischen Vielfalt (CBD). Auch in Deutschland ist die biologische Vielfalt bedroht: Ein Viertel aller Pflanzen- und ein Drittel aller Tierarten gelten hier als gefährdet. Der drohende Verlust der Biodiversität wird heute ebenso wie der Klimawandel als politische und gesellschaftliche Herausforderung von höchster Dringlichkeit gesehen. Mit der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, diesem Trend entgegen zu wirken.

Als Baustein dieser Strategie fördert das BMBF die Entwicklung von Methoden, um die enorme Artenvielfalt an Land und in den Ozeanen zu katalogisieren. Auf diesem Weg sollen der Artenverlust mit verlässlichen Daten unterlegt und Ansätze zum Schutz der Artenvielfalt überprüft werden. Diese und weitere Untersuchungen tragen zudem wesentlich zu den Berichten des Weltbiodiversitätsrats IPBES bei, welche den weltweiten Stand des Artenverlusts zusammenfassen und Handlungsempfehlungen für den Schutz und den nachhaltigen Nutzen der Biodiversität geben.

Die aktuelle Ausgabe von Perspektive Erde "Artenvielfalt: Das große Sterben? - Forschung zum Erhalt der Biodiversität" stellt die Arbeit des Weltbiodiversitätsrats IPBES sowie verschiedene Projekte aus der Biodiversitätsforschung vor:

Weltbiodiversitätsrat IPBES:
Um den Trend des Artenverlustes zu untersuchen und Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität zu entwickeln, gründeten die Vereinten Nationen im Jahr 2012 den Weltbiodiversitätsrat IPBES. Seine ersten Berichte verabschiedete IPBES Anfang des Jahres 2016. Sie zeigen eindrücklich die Folgen des Verlustes der biologischen Vielfalt für Mensch und Natur.

Landesübergreifende Kooperation zum Erhalt der Biodiversität:
Flüsse, Gebirge, Wälder: Tiere und Pflanzen kennen keine Ländergrenzen. Mit einer europaweiten Strategie soll dem Biodiversitätsverlust bis 2020 Einhalt geboten werden. Um sich gemeinsam dieser Herausforderung zu stellen, beteiligen sich 19 Nationen am europäischen Netzwerk BiodivERsA.

Alle Tier- und Pflanzenarten in Deutschland erfassen:
Das ist das ambitionierte Ziel des Projektes "German Barcode of Life" (GBOL). Seit 2011 arbeitet ein Verbund von zwölf Institutionen mit Hilfe von sogenannten Bürgerwissenschaftlern an einer Gendatenbank, die unter anderem eine automatisierte Identifizierung von Fauna und Flora ermöglichen soll. So sollen zum Beispiel mit Hilfe eines Chips Schädlinge in der Forstwirtschaft künftig frühzeitig identifiziert werden können.

Unentdeckte Artenvielfalt:
Meere und Ozeane sind der größte Lebensraum auf der Erde. Sie regulieren das Klima, liefern Nahrung und Rohstoffe. Dennoch sind sie weitgehend unerforscht. Im Projekt zur molekularbiologischen Bestimmung der Fauna in der Nordsee entstehen Sequenzbibliotheken, die zur sicheren Artidentifizierung und somit zum Schutz der Artenvielfalt beitragen können. Weiterhin können sie auch bei der Identifizierung von Fischprodukten wie Fischstäbchen genutzt werden.

Zum Herunterladen erhalten Sie die Publikation Perspektive Erde "Artenvielfalt: Das große Sterben?" unter:
http://www.fona.de/biodiversitaet

Die Publikation wurde im Auftrag des BMBF durch die VDI Technologiezentrum GmbH (VDI TZ) und den DLR Projektträger (DLR-PT) - Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit herausgegeben. VDI TZ unterstützt das BMBF bei der Innovationsbegleitung und Innovationsberatung in den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Klima und Energie. Der DLR Projektträger unterstützt Bundesministerien bei der Umsetzung von Forschungsförderprogrammen im Themenspektrum von Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit über europäische und internationale Kooperationen bis zu Bildung, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Innovation und Forschungstransfer.



Weitere Informationen finden Sie unter

BMBF-Biodiversitätsforschung
https://www.bmbf.de/de/biodiversitaet-forschung-fuer-die-artenvielfalt-343.html
Projektbeispiele zur Biodiversitätsforschung
http://www.fona.de/de/19759
Perspektive Erde "Artenvielfalt: Das große Sterben?"
http://www.fona.de/biodiversitaet
VDI TZ Innovationsbegleitung und Innovationsberatung
http://www.innovationsbegleitung.de
DLR PT - Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit
http://www.dlr-pt.de/umwelt

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news653518

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution659

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
VDI Technologiezentrum GmbH, Hanna Skiba, 01.06.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2016

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