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VERKEHR/697: Beinahe-Umweltkatastrophe. Einwandige Tankmotorschiffe auf der Elbe verbieten (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg e. V. - Hamburg, Hannover, Kiel, 30. November 2009

Beinahe-Umweltkatastrophe Unterelbe: BUND fordert Verbot einwandiger Tankmotorschiffe auf der Elbe


Nach der Beinahe-Umweltkatastrophe vom vergangenen Wochenende auf der Unterelbe fordern die drei BUND-Landesverbände Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ein schnelles Verbot von einwandigen Tankmotorschiffen auf der gesamten Elbe, wenn diese wassergefährdende Stoffe transportieren. Nach Ansicht des BUND hat der aktuelle Unfall des Tankschiffs "Volker" gezeigt, wie wichtig doppelwandige Tankmotorschiffe für den Schutz der Umwelt sind. Wäre die "Volker" ein einwandiges Schiff wie die im letzten Jahr mit einem anderen Schiff kollidierte "Undine" gewesen, wäre diesmal statt Diesel sehr viel problematischeres Schweröl ausgelaufen.

"Was in der Seeschifffahrt seit mehreren Jahren Europäisches Recht ist, muß endlich auch für die Binnenschifffahrt verpflichtend sein", fordert Sybille Macht-Baumgarten, Landesvorsitzende des BUND Schleswig-Holstein.

Derzeit existieren immer noch Übergangsregelungen, nach denen je nach Schiffstyp noch bis 2018 einwandige Tankschiffe in der Binnenschifffahrt zum Einsatz kommen dürfen. Dies ist auf der Elbe für den Transport von wassergefährdenden Stoffen nicht mehr akzeptabel. An diesem Fluss sind noch in weiten Abschnitten einzigartige Lebensräume mit seltenen Tier-und Pflanzenarten zu finden, die geschützt werden müssen.

"Der BUND fordert die zuständigen Ministerien auf, nicht bis zur nächsten Havarie zu warten, sondern umgehend tätig zu werden. Die Binnenschifffahrt muss für Mensch und Natur sicherer werden", sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Seit dem Jahr 2000 hat die Anzahl der Tankschiffe, die den Hamburger Hafen angelaufen haben, um 20% zugenommen. Nach der Havarie der "ENA II" im Jahr 2004, der Kollision der "Undine" im letzten Jahr und dem aktuellen Vorfall müssen die verantwortlichen Stellen endlich reagieren. Mehr Verkehr bedeutet auch ein größeres Havarierisiko mit möglicherweise fatalen Schäden für das Ökosystem Elbe.


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Quelle:
Presseinformation Nr. 48, 30.11.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
Lange Reihe 29, 20099 Hamburg
Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
E-Mail: bund.hamburg@bund.net
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2009