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VERKEHR/875: Dt. Umwelthilfe zieht bei Feinstaubkontrolle in Halle und Magdeburg positive Bilanz (DUH)


Deutsche Umwelthilfe e.V. - Pressemitteilung - 20. Oktober 2011, 13:39 Uhr

Deutsche Umwelthilfe zieht bei Feinstaubkontrolle in Halle und Magdeburg positive Bilanz

Kontrollen in Sachsen-Anhalt ergeben hohe Akzeptanz der Umweltzonen in der Bevölkerung - 91 Prozent der Autofahrer in Halle und 95 Prozent in Magdeburg mit korrekter grüner oder gelber Plakette unterwegs - Nur kleine Minderheit missachtet Luftreinhaltevorschrift und verpestet die Luft mit ungefilterten Dieselfahrzeugen - DUH fordert bessere Information der Autofahrer durch die Stadtregierung von Halle und Magdeburg und konsequente Kontrolle der Einhaltung der Umweltzonenvorschriften


Halle (Saale) / Magdeburg, 20.10.2011: "Feinstaub-Kontrollteams" der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) haben heute in Halle (Saale) und Magdeburg die Einhaltung der Umweltzonen durch die Autofahrer kontrolliert und die Plakettenkennzeichnung überprüft. Die DUH äußerte sich in einer ersten Zwischenbilanz ausgesprochen zufrieden mit den Ergebnissen.

"Die Kontrollen haben ergeben, dass eine große Mehrheit der Autofahrer die Einfahrtbestimmungen für die Umweltzone in Halle und Madgeburg beachtet. Umso unverständlicher ist es, dass die Stadtregierung von Halle sich weigert, die Boykotteure einer sauberen Luft in der Saalestadt durch konsequente Kontrollen und Ahndung von Verstößen auf den rechten Pfad zu bringen", so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Bereits wenige ungefilterte Fahrzeuge in der Umweltzone machen die gewünschte Vorschrift bei der Luftqualität zunichte. "Es ist daher ausgesprochen wichtig, diese Dieselstinker nun konsequent aus dem Stadtgebiet zu entfernen." Ein wirksamer Schutz der Menschen, die in ihrem Alltag in den hoch belasteten Gebieten wohnen und arbeiten ergebe sich nur, wenn sich gefilterte Dieselfahrzeuge flächendeckend durchsetzen - bei Neuwagen und durch die Nachrüstung von Altfahrzeugen mit Dieselpartikelfiltern, die wie angekündigt ab 2012 durch die Bundesregierung auch wieder finanziell gefördert werden soll.

Bei den Feinstaub-Kontrollen am Vormittag des 20. Oktober 2011 zeigte sich, dass 91,3 Prozent der Autofahrer in Halle (Saale) ihre Fahrzeuge bereits mit den korrekten Plaketten versehen hatten. Unter den gezählten Fahrzeugen waren 86,5 Prozent mit einer grünen Plakette ausgestattet und 4,8 Prozent mit einer gelben. 0,5 Prozent hatten eine rote Plakette und 8,2 Prozent waren ohne Plakette unterwegs. Die Zahlen in Magdeburg waren aus Sicht der DUH noch erfreulicher. Mehr als 95 Prozent der gezählten Fahrzeuge besaßen eine grüne oder gelbe Plakette. Nur etwa 5 Prozent fuhren ohne.

Die Koordinatorin für die Feinstaub-Kontrollteams der DUH, Barbara Göppel, verwies darauf, dass die Autohalter, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mit Verständnis auf die Umweltzonen und die Aktivitäten der DUH-Teams reagierten. "Unsere Teams erleben vor Ort sehr viel Bereitschaft, zu einer insgesamt weniger gesundheitsschädlichen Mobilität in den Städten beizutragen." Im Gegensatz zu manchen Skeptikern hätte auch die Mehrzahl der Autofahrer begriffen, dass Umweltzonen notwendig seien, um das schwerwiegende Luftreinhalteproblem in Deutschland einzudämmen. "Die wahren Betroffenen des Feinstauproblems sind nicht die Autohalter, die sich mit Beschränkungen ihres Verschmutzungsprivilegs auseinandersetzen müssen, sondern die Menschen, die in Zonen überhöhter Feinstaubbelastung leben und arbeiten müssen", erklärte Frau Göppel.

Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch wies darauf hin, dass die beiden Städte in der Pflicht stünden, die Einhaltung der Umweltzonen zu garantieren. "Der Erfolg der Umweltzonen hängt maßgeblich davon ab, mit welcher Zuverlässigkeit Halle und Magdeburg die korrekte Einfahrt überwachen. Besonders Halle hat hier eindeutig Nachholbedarf. Mit ihrer Ankündigung, keine Kontrollen durchführen zu wollen, verstößt Oberbürgermeisterin Szabados gegen Recht und Gesetz und ignoriert die gesundheitlichen Belastungen und vorzeitigen Todesfälle all jener Bürgerinnen und Bürger, die unter den hohen Schadstoffbelastungen in ihrer Stadt leiden."


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Quelle:
DUH-Pressemitteilung, 20.10.2011
Deutsche Umwelthilfe e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Oktober 2011