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FORSCHUNG/585: Kohlendioxid-Reduktion in industriellen Prozessen (idw)


Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg - 01.07.2019

Forschungskooperation mit DLR-Institut: Kohlendioxid-Reduktion in industriellen Prozessen

Wie aus fossilen Kraftwerken kohlenstoffarme Energielieferanten werden, erforschen BTU-Wissenschaftler gemeinsam mit dem neuen Institut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)


Deutschlands Klimaschutzziele sehen bis 2030 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55% gegenüber 1990 vor. Bis 2050 soll eine weitgehende Treibhausgasneutralität erreicht sein. Um diese Ziele zu erreichen, sind unter anderem verstärkte Anstrengungen erforderlich, um die Dekarbonisierung energieintensiver industrieller Prozesse, wie der Stahl- oder Aluminiumproduktion, zu beschleunigen. Zudem gilt es, Kohlekraftwerke in kohlenstoffarme Energiewandlungssysteme umzubauen, um Emissionen zu vermeiden.


Foto: © BTU Cottbus-Senftenberg

Das Braunkohle-Kraftwerk Jänschwalde verzeichnete 2018 einen CO2-Ausstoß von 22,8 Mio. Tonnen.
Foto: © BTU Cottbus-Senftenberg

Gemeinsam mit dem DLR-Institut für dekarbonisierte Industrieprozesse arbeiten BTU-Forscher künftig daran, alternative, emmissionsarme Technologien für energieintensive Industrien zu entwickeln, die nicht mit fossilen Brennstoffen arbeiten. "Die Industrie mittel- bis langfristig klimaneutral umzubauen, ist eine internationale Mammutaufgabe. Ideen und Innovationen für diesen Umbau werden künftig aus der Lausitz kommen und einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Entwicklung am Industriestandort Deutschland leisten", so die amtierende BTU-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Hipp.

Wie die künftige Forschungskooperation gestaltet werden soll, haben das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der kommissarische Leiter des Instituts Prof. Dr. Uwe Riedel gemeinsam mit der BTU, Prof. Dr.-Ing. Christoph Egbers und einem Wissenschaftlerteam erarbeitet. Prof. Egbers: "Die Ansiedlung des neuen DLR-Instituts im Bereich der Energieforschung ist ein entscheidendes Signal und ein wichtiger Baustein für die weitere Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Cottbus. Sie hat große strukturelle und technologische Bedeutung für die Lausitz", sagt er und ergänzt: "Gemeinsam mit dem DLR-Institut werden wir an der Entwicklung von Hochtemperatur-Wärmepumpen und virtuellen Modellen arbeiten, anhand derer wir industrielle Prozesse optimieren können." Am Standort Cottbus sind drei gemeinsamen Berufungen zwischen BTU und DLR in Planung. Gegenwärtig gehen DLR und BTU davon aus, dass das Institut mit einer Personalausstattung von insgesamt 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seine Arbeit aufnimmt und im weiteren Verlauf - abhängig von der Nachfrage am Markt - auch noch wachsen kann.

Hintergrund

Die Ansiedlung des neuen Instituts des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gehört zu den vom Bund geförderten Vorhaben, die zur Strukturentwicklung beitragen sollen. 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden an den beiden Standorten in Cottbus und Zittau arbeiten, 30 in Cottbus. Zusätzlich werden weitere 60 Forschende über Projekte drittmittelfinanziert. Für die Administration und technische Unterstützung sind weitere 15 Stellen geplant.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellt jährlich 10 Mio. Euro Grundfinanzierung zur Verfügung. Brandenburg und Sachsen kofinanzieren das Institut an beiden Standorten mit jeweils 0,55 Mio. Euro jährlich und leisten eine einmalige Anschubfinanzierung in Höhe von je 10 Mio. Euro.



Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news718480
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution193

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juli 2019

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