Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → INDUSTRIE


HOLZ/271: Das Verfeuern der gesamten deutschen Holzernte deckt nur 4% des Energieverbrauchs (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 5. Oktober 2017

Zahl des Monats:
Das Verfeuern der gesamten deutschen Holzernte deckt nur 4 Prozent des Energieverbrauchs

Holzverbrennung unterstützt weder die Energiewende noch den Klimaschutz


Berlin - Die Bundesregierung fördert nach wie vor den Einsatz von Holz zur Erzeugung von Strom und Wärme. Doch derzeit wird bereits in Deutschland jährlich fast genauso viel Holz zur Erzeugung von Energie verbrannt (gut 70 Mio. Kubikmeter), wie im deutschen Wald geerntet wird (etwa 76 Mio. Kubikmeter). Eine gewaltige Menge Holz, die allerdings nur vier Prozent des Primärenergieverbrauchs der Bundesrepublik deckt. Selbst wenn das gesamte geerntete Holz in Deutschland ausschließlich verbrannt werden würde, wäre der Beitrag zum Klimaschutz gering. Damit ist das Verhältnis zwischen Flächennutzung und Beitrag zur Energiewende denkbar schlecht.

Um die Nachfrage nach Holz für die Möbelindustrie, Verpackung, Papier sowie Strom und Wärme zu decken, werden schon heute große Mengen Holz aus aller Welt importiert. Das ist angesichts der globalen Waldverluste, des Artensterbens und des Klimawandels eine fragwürdige Entwicklung. Der NABU befürchtet durch die Fortführung der deutschen und EU-Energiepolitik gravierende Folgen für die Wälder weltweit. Deshalb muss der deutsche Energie- und Ressourcenbedarf jetzt weiter gesenkt werden. Vor allem das industrielle Verfeuern von Holz sollte nicht länger gefördert werden.

Das Projekt "SpeicherWald" behandelt die Bedeutung unbewirtschafteter Wälder für den regionalen Klimaschutz. Mehr Informationen unter:
www.speicherwald.de/materialien/index.html

Zahlen zum Holzverbrauch: Mantau, U. (2012) Holzrohstoffbilanz Deutschland. Entwicklungen und Szenarien des Holzaufkommens und der Holzverwendung 1987 bis 2015. Hamburg.

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2016) Der Wald in Deutschland. Ausgewählte Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur. Berlin

"NABU-Zahl des Monats"

*

Quelle:
NABU Pressedienst, "NABU-Zahl des Monats", 05.10.2017
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang