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ASIEN/026: Kirgisistan - Artensterben durch Gletscherschmelze (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 15. November 2010

Kirgisistan: Artensterben durch Gletscherschmelze


Bischkek, 15. November (IPS) - Kirgisistan gilt als das artenreichste Land Zentralasiens. Obwohl es nur 0,1 Prozent der globalen Landmasse ausmacht, beherbergt es ein Prozent aller Tier- und Pflanzenarten. Doch dieser Reichtum ist akut bedroht.

Mehr als vier Prozent der Landesfläche - 8.400 Quadratkilometer - des zentralasiatischen Landes besteht aus Gletschern, die wiederum 90 Prozent aller Seen und Flüsse speisen. Das Wasser ist nicht nur für Energie- und Wasserversorgung wichtig. Es hält auch die vielen untereinander verbundenen Ökosysteme am Leben, Heimat von 200 Pflanzen-, mehr als 3.000 wirbellosen, 17 Wirbeltier- und 47 subendemischen Wirbeltierarten.

Kirgisische Wissenschaftler und internationale Klimaforscher weisen darauf hin, dass die Gletscher aufgrund des Klimawandels im 20. Jahrhundert um 35 Prozent ihrer ursprünglichen Größe einbüßen werden. Das Institut für Hydroenergie der Nationalen Wissenschaftsakademie in Bischkek fand heraus, dass sich die Geschwindigkeit, mit der die Gletscher schmelzen, seit den 1950er Jahren mehr als verdreifacht hat. Andere Experten berichten von einem jährlichen Gletscherschwund von 50 Metern.

Laut den Prognosen des Weltklimarats vom letzten Jahr werden die Gletscher im kommenden Jahrhundert um 95 Prozent zurückgehen. Damit ist der Tod vieler Arten einschließlich des seltenen Schneeleoparden, des Marco-Polo-Schafes und des Sibirischen Steinbocks programmiert. (Ende/IPS/kb/2010)


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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 15. November 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2010