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ATOM/062: Japan - Vulkanausbruch neben aktivem Atom-Komplex (Strahlentelex)


Strahlentelex mit ElektrosmogReport
Unabhängiger Informationsdienst zu Radioaktivität, Strahlung und Gesundheit
Nr. 700-701 / 30. Jahrgang, 3. März 2016 - ISSN 0931-4288

Japan
Vulkanausbruch neben aktivem Atom-Komplex

von Thomas Dersee


Der aktive Vulkan Sakurajima auf Kyushu im Südwesten Japans ist am 7. Februar 2016 zum wiederholten Mal ausgebrochen. Die Bewertung der Vulkan-Warnstufe wurde auf Stufe 3 erhöht. Der aktive Vulkan liegt 71 Kilometer entfernt von dem im August und November wieder angefahrenen Atom-Komplex Sendai mit zwei aktiven Reaktoren.

Der aktive Vulkan Sakurajima liegt in der Präfektur Kagoshima auf Kyushu in Japan. Er gehört zum Verwaltungsgebiet der Stadt Kagoshima und entstand vor etwa 13.000 Jahren als Vulkaninsel im Süden der Aira-Caldera, welche weitere rund 9.000 Jahre zuvor entstanden war und den Nordteil der Kagoshima-Bucht bildet. An seiner Westseite liegen mehrere kleine Orte und heiße Quellen.

Es handelt sich um einen der aktivsten Vulkane Japans mit kontinuierlicher vulkanischer Aktivität. Die heftigste Eruption in historischer Zeit ereignete sich zwischen 1471 und 1476 und erreichte die Stärke 5 auf dem Vulkanexplosivitätsindex. Während der Eruption von 1914 mit der Stärke 4 verband sich die Vulkaninsel an einer Stelle mit der Osumi-Halbinsel des Festlandes.

Am 13. März 2011 brach der Vulkan erneut aus und schleuderte Asche und Lava mehrere Kilometer in die Höhe. Eine weitere Eruption ereignete sich am 18. August 2013. Zu einer erneuten, besonders heftigen explosiven Eruption kam es am 24. Oktober 2014. Innerhalb weniger Minuten schoss eine Aschewolke etwa 4 km in den Himmel. Im August 2015 warnte die japanische Wetterbehörde vor einer möglichen neuen Eruption, die am 20. August ihren Anfang nahm, und verhängte die Warnstufe 4.

"Im Falle eines schwereren Ausbruchs des aktiven Vulkans wäre es natürlich nicht möglich, den weniger als hundert Kilometer entfernten Nuklearkomplex mit seinen aktiven Reaktoren schnell genug herunterzufahren, die hochradioaktiven Brennstäbe aus den Reaktoren und Abklingbecken zu entladen und abzutransportieren, bevor die Naturgewalten die Anlage erreichen", so Dr. Reinhard Uhrig, Anti-Atom-Sprecher von GLOBAL 2000. "Die Arroganz und Ignoranz der japanischen Atom-Elite wird auch durch dieses Spiel mit dem Feuer wieder deutlich - fast genau fünf Jahre nach Beginn der Fukushima-Atomkatastrophe aufgrund eines Naturereignisses haben die japanische Nuklearaufsicht und die japanische Regierung nichts aus der Nuklear-Katastrophe gelernt."

Außerdem wurde am 1. Februar 2016 als dritter Reaktor nach der Katastrophe von Fukushima ein Reaktorblock der Betreiberfirma Kansai Electric Power Co's (KEPCO) in Takahama in der Präfektur Fukui (nördlich von Kyoto) wieder hochgefahren. Dieser Reaktor war im Februar 2012 heruntergefahren worden.


Der Artikel ist auf der Website des Strahlentelex zu finden unter
http://www.strahlentelex.de/Stx_16_700-701_S03.pdf

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Quelle:
Strahlentelex mit ElektrosmogReport, März 2016, Seite 3
Herausgeber und Verlag:
Thomas Dersee, Strahlentelex
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2016

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