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ARTENSCHUTZ/260: Brasilien - Walschutzgebiet gescheitert (OceanCare)


OceanCare - Medienmitteilung, 11. September 2018

Walschutzgebiet gescheitert

67. Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC)


Florianópolis, Brasilien, 11. September 2018. Der Antrag durch Brasilien, Argentinien, Uruguay, Gabon und Südafrika, im Südatlantik ein Walschutzgebiet einzurichten, erreichte heute, am zweiten Tag der IWC-Konferenz, nicht die notwendige Dreiviertelmehrheit.

39 Mitgliedsstaaten, darunter die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und die Schweiz unterstützten das Walschutzgebiet, 3 Staaten enthielten sich der Abstimmung und 25 Länder, allen voran Island, Japan und Norwegen, lehnten die Einrichtung ab.

Der Antrag wurde im Jahr 1998 erstmals an der IWC-Tagung eingebracht und fand seither jedoch keine notwendige Mehrheit. Das Gebiet im Südatlantik wäre nach jenem im Indischen Ozean und in der Antarktis das dritte Walschutzgebiet gewesen, das von der IWC eingerichtet wird.

"Wir hoffen, dass sich die Antragsteller von dem destruktiven Abstimmverhalten einiger Staaten innerhalb der IWC nicht entmutigen lassen und mit die Umsetzung des Aktionsplanes auf regionaler Ebene beginnen", sagt Nicolas Entrup, Sprecher der internationalen Meeresschutzorganisation OceanCare.

Im vergangenen Jahr hatte die brasilianische Regierung im Rahmen des UN-Abkommens zur Erhaltung wandernder Tierarten einen Aktionsplan eingereicht, der einstimmig angenommen wurde.

OceanCare hatte im Vorfeld in einer gemeinsamen Stellungnahme, zusammen mit zahlreichen Partnerorganisationen, die Einrichtung des Schutzgebietes unterstützt.

OceanCare ist mit Nicolas Entrup, Thomas Schweiger und Fabienne McLellan an der IWC-Tagung in Florianópolis vertreten.


Über OceanCare
Seit 1989 setzt sich OceanCare weltweit für die Meerestiere und Ozeane ein. Im Juli 2011 erhielt die Organisation vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen den UN-Sonderberaterstatus zugesprochen. OceanCare hat seit 1992 Beobachterstatus an der IWC und ist mit den Akteuren und Regeln des Gremiums bestens vertraut. Mit Studien zum Gesundheitsrisiko des Konsums von schadstoffbelastetem Walfleisch hat OceanCare eine Zusammenarbeit der IWC mit der Weltgesundheitsorganisation WHO angeregt. Wir haben den Stimmenkauf von Walfangländern wie Japan zum Thema gemacht, was zu einem Verbot von sogenannten Motivationsgeschenken führte, und uns für die klare Regelung der Rechte und Pflichten von Nichtregierungsorganisationen eingesetzt, damit diese als Vertreter der Zivilgesellschaft partizipieren können. Seit 2015 ist OceanCare auch im Wissenschaftsausschuss der IWC vertreten. In Brasilien setzt sich OceanCare auch dieses Jahr dafür ein, dass die Wale optimalen Schutz erhalten. www.oceancare.org/walschutz

Weiterführende Links und Informationen:
IWC-Dokumente: https://iwc.int/iwc67
www.oceancare.org/walschutz

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Quelle:
Medienmitteilung vom 11. September 2018
Herausgeber: Verein OceanCare
Oberdorfstr. 16, Postfach 372, Ch-8820 Wädenswil
Tel.: +41 (0) 44 780 66 88, Fax: +41 (0) 44 780 66 08
E-Mail: info[at]oceancare.org
Internet: www.oceancare.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2018

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