Eurostat - 13. Juli 2010
Erneuerbare Energien
Anteil erneuerbarer Energie am Energieverbrauch in der EU27 stieg 2008 auf 10,3%
Im Jahr 2008 lag der Beitrag von erneuerbaren Energien zur Deckung des Bruttoendenergieverbrauchs in der EU27 schätzungsweise1 bei 10,3%, 2007 betrug er 9,7% und 2006 erst 8,8%. In der 2009 verabschiedeten Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen2 werden für alle Mitgliedstaaten Einzelziele festgelegt, so dass im Jahr 2020 in der EU bis zu 20% der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Bei der Festlegung dieser Ziele wurden die unterschiedlichen Ausgangssituationen, das Potenzial im Bereich der erneuerbaren Energien und die wirtschaftliche Leistung der Mitgliedsstaaten berücksichtigt.
Diese Zahlen sind einem Bericht3 entnommen, der von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wurde.
Anteil der erneuerbaren Energien in Schweden, Finnland, Lettland, Österreich und Portugal am höchsten
Der höchste Anteil der erneuerbaren Energien an der Deckung des Gesamtverbrauchs wurde 2008 in Schweden verzeichnet, wo 44,4% der Energie aus erneuerbaren Quellen stammten. Dahinter rangieren Finnland (30,5%), Lettland (29,9%), Österreich (28,5%) und Portugal (23,2%). Die niedrigsten Werte meldeten Malta (0,2%), Luxemburg (2,1%), das Vereinigte Königreich (2,2%), die Niederlande (3,2%) und Belgien (3,3%).
Zwischen 2006 und 2008 haben fast alle Mitgliedstaaten den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch gesteigert. Die höchsten Zuwachsraten verbuchte man in Österreich mit einem Anstieg von 24,8% (2006) auf 28,5% (2008), in Estland (von 16,1% auf 19,1%), Rumänien (von 17,5% auf 20,4%), Portugal (von 20,5% auf 23,2%) und der Slowakei (von 6,2% auf 8,4%).
1 Der Indikator "Anteil von erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch" wird auf der Grundlage der unter die Energiestatistik-Verordnung fallenden einschlägigen Statistiken berechnet. Er kann als eine Schätzung des in der Richtlinie 2009/28/EG beschriebenen relevanten Indikators angesehen werden, da im Fall einiger Technologien für erneuerbare Energieträger das statistische System nicht noch so ausgereift ist, dass es den Anforderungen dieser Richtlinie genügt.
2 Quellen für erneuerbare Energie sind Solarenergie, thermische und fotovoltaische Energie, Energie aus Wasserkraft (einschließlich durch Gezeiten, Wellen und Ozeane erzeugte Energie), Windenergie, geothermische Energie und Energie aus Biomasse (einschließlich Energie aus biologischen Abfällen und flüssigen Biobrennstoffen). Der Beitrag von mit Wärmepumpen erzeugter erneuerbarer Energie wird für die Mitgliedstaaten berücksichtigt, in denen entsprechende Daten vorlagen. Die aus diesen Quellen stammende, an die Endverbraucher (Industrie, Verkehr, Haushalte, Dienstleistungen usw.) gelieferte Energie bildet den Zähler bei der Berechnung des Ziels.
3 Der Nenner, also der durch alle Quellen gedeckte Bruttoendenergieverbrauch, umfasst die gesamte Energie, die an die Endverbraucher (Industrie, Verkehr, Haushalte, Dienstleistungen usw.) geliefert wird sowie die bei der Strom- und Wärmeerzeugung verloren gegangene Energie.
Weitere Informationen über die Ziele im Bereich der Nutzung der erneuerbaren Energien sind abrufbar unter:
http://ec.europa.eu/energy/renewables/index_en.htm
Eurostat, Daten kurz gefasst, 30/2010, "Renewable energy indicators", im PDF-Format kostenlos abrufbar von der Eurostat-Website. Nur in englischer Sprache verfügbar.
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*
Anteil an erneuerbaren Energien
(in % des Bruttoendenergieverbrauchs)
|
2006
|
2007
|
2008
|
Ziel für 2020
|
EU27
|
8,8
|
9,7
|
10,3
|
20
|
Belgien
|
2,7
|
3,0
|
3,3
|
13
|
Bulgarien
|
9,3
|
9,1
|
9,4
|
16
|
Tschechische Republik
|
6,4
|
7,3
|
7,2
|
13
|
Dänemark
|
16,8
|
18,1
|
18,8
|
30
|
Deutschland
|
6,9
|
9,0
|
8,9
|
18
|
Estland
|
16,1
|
17,1
|
19,1
|
25
|
Irland
|
3,0
|
3,4
|
3,8
|
16
|
Griechenland
|
7,2
|
8,1
|
8,0
|
18
|
Spanien
|
9,1
|
9,6
|
10,7
|
20
|
Frankreich*
|
9,6
|
10,2
|
11,0
|
23
|
Italien
|
5,3
|
5,2
|
6,8
|
17
|
Zypern
|
2,5
|
3,1
|
4,1
|
13
|
Lettland
|
31,3
|
29,7
|
29,9
|
40
|
Litauen
|
14,7
|
14,2
|
15,3
|
23
|
Luxemburg
|
0,9
|
2,0
|
2,1
|
11
|
Ungarn
|
5,1
|
6,0
|
6,6
|
13
|
Malta
|
0,1
|
0,2
|
0,2
|
10
|
Niederlande
|
2,5
|
3,0
|
3,2
|
14
|
Österreich
|
24,8
|
26,6
|
28,5
|
34
|
Polen
|
7,4
|
7,4
|
7,9
|
15
|
Portugal
|
20,5
|
22,2
|
23,2
|
31
|
Rumänien
|
17,5
|
18,7
|
20,4
|
24
|
Slowenien
|
15,5
|
15,6
|
15,1
|
25
|
Slowakei
|
6,2
|
7,4
|
8,4
|
14
|
Finnland
|
29,2
|
28,9
|
30,5
|
38
|
Schweden
|
42,7
|
44,2
|
44,4
|
49
|
Vereinigtes Königreich
|
1,5
|
1,7
|
2,2
|
15
|
* "France métropolitaine" ohne die vier Überseedepartements
(Französisch Guyana, Guadeloupe, Martinique und Réunion).
© Europäische Gemeinschaften, 1995-2009
*
Quelle:
Pressemitteilung - STAT/10/103, 13.07.2010
Herausgeber: Eurostat-Pressestelle
E-Mail: eurostat-pressoffice@ec.europa.eu
Internet: http://ec.europa.eu/eurostat/
veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2010