Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → INTERNATIONALES


KATASTROPHEN/168: Chile - Zehntausend Tiere sterben wegen Trockenheit (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Chile

Zehntausend Tiere sterben wegen Trockenheit


(15. Oktober 2019, Servindi) - 10.000 verendete Tiere und mehrere ausgetrocknete Seen in mindestens sechs Regionen Chiles sind das Ergebnis der "Mega-Trockenheit", die der chilenische Präsident Sebastián Piñera als "stilles Erdbeben" bezeichnet.

Atacama, Coquimbo, Valparaíso, O'Higgins, Maule und die Metropolregion Santiago sind die Städte, die am stärksten von der langanhaltenden Trockenheit betroffen sind. In diesen Städten leben rund 80 Prozent der chilenischen Bevölkerung, der jetzt das Wasser fehlt.

Dies ist die schlimmste Dürre, die das Land in den letzten 60 Jahren erlebt hat. Das Wissenschaftszentrum für Klima der Universität Chile geht davon aus, dass das Phänomen eine Folge des menschlich verursachten Klimawandels ist.

Die chilenische Umweltministerin Carolina Schmidt bestätigte die Aussage der Expert*innen der Universität Chile und meint: "Diese Realität kann man nicht leugnen. Sie ist eine der größten ethischen und wirtschaftlichen Herausforderungen für die Menschheit."

Weiterhin wird darüber berichtet, dass viele Gegenden, die früher Touristenattraktionen mit grünen Wiesen waren, inzwischen nur noch aus staubiger Erde und vertrockneten Pflanzen bestehen.

Einer der alarmierendsten Fälle ist der Aculeo-See. Das Gewässer befindet sich rund 70 Kilometer von der Hauptstadt Santiago de Chile entfernt und war eines der Lieblingsziele für Wassersportler*innen. Heute sieht man dort nur noch Knochen von toten Tieren, vertrocknete Erde und Staub. Seit dem letzten Jahr ist der See komplett ausgetrocknet.

Zwei Monate vor Beginn der UN-Klimakonferenz COP 25, die im Dezember in Chile stattfindet, hat Präsident Sebastián Piñera angekündigt, dass er bereits an konkreten Plänen zur Bekämpfung der Mega-Trockenheit, die sein Land getroffen habe, arbeite. Diese Pläne werde er bei der Konferenz vorstellen.

Bisher waren die Bemühungen der chilenischen Regierung, einen Notfallplan zur Bekämpfung der Trockenheit für 2019 und 2020 umzusetzen, nicht ausreichend. Denn im letzten Ranking zum sogenannten Wasserstress ist Chile unter den 18 Ländern, die extrem gefährdet sind, von Wassermangel betroffen zu sein.


URL des Artikels:
https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/zehntausend-tiere-sterben-wegen-trockenheit/


Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

*

Quelle:
poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen
Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V.
Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin
Telefon: 030/789 913 61
E-Mail: poonal@npla.de
Internet: http://www.npla.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2019

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang