Universität Hamburg - 20.05.2025 10:02
Hitze und Trockenheit werden künftig häufiger gleichzeitig auftreten
Erderwärmung gefährdet weltweite Getreideproduktion:
Die zunehmende Erderwärmung verdoppelt oder verdreifacht das Risiko,
dass mehrere sogenannte Kornkammern - also wichtige Anbauregionen der
Welt - künftig gleichzeitig von extremer Hitze und Trockenheit erfasst
werden. Das zeigt eine neue Studie der Klimaphysikerin Victoria Dietz
vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität
Hamburg.
Die Forschenden nutzten für die Studie eine große Anzahl Klimasimulationen, um die Häufigkeit von kombinierten Hitze- und Trockenheitsextremen in unterschiedlichen globalen Erwärmungsszenarien zu untersuchen. Sie stellten fest, dass zwei Grad Erderwärmung in zentralen Maisanbaugebieten zu einem signifikanten Anstieg solcher Ereignisse gegenüber 1,5 Grad Erwärmung führt: In Ostasien verdreifachte sich die Wahrscheinlichkeit für extrem heiße und trockene Phasen, in Südasien verdoppelte sie sich.
Und diese Ereignisse treten nicht nur nacheinander auf: "In Mitteleuropa, Ostasien und im zentralen Nordamerika werden Trockenheitsperioden mit hohen Temperaturen künftig häufiger gleichzeitig auftreten", sagt Victoria Dietz, Hauptautorin der Studie. "Unsere Modelle zeigen: Bei einer Erderwärmung von zwei Grad Celsius könnten alle 14 Jahre vier oder mehr der wichtigsten Anbaugebiete für Mais gleichzeitig von Hitze und Trockenheit betroffen sein - mit potenziell verheerenden Folgen für Menschen und Natur." Bisher galt eine solche Koinzidenz als äußerst unwahrscheinlich.
Extreme Hitze und Trockenheit setzen Pflanzen unter Stress und stellen
Landwirte, Lieferketten und Märkte weltweit vor riesige
Herausforderungen. Die Analyse soll helfen, diese Risiken besser
abzuschätzen. "Bestenfalls kann internationaler Handel die lokalen
Ernteausfälle etwas abfedern. Doch der Klimawandel schwächt auch die
Pufferwirkung der Märkte. Denn wenn in vielen oder sogar allen
Kornkammern gleichzeitig Extreme stattfinden, steht weltweit deutlich
weniger Mais zur Verfügung", erklärt Mitautor Dr. Leonard Borchert von
der Exzellenzuniversität Hamburg. Unsere Arbeit zeigt, wie dringend
geboten es ist, die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad zu
halten, um das Risiko extremer Ernteausfälle zu begrenzen.
Gleichzeitig sind lokale Anpassung und widerstandsfähigere
Pflanzensorten notwendig, um sich bestmöglich auf Hitze und
Trockenheit vorzubereiten."
Fachpublikation:
Dietz V, Baehr J, Suarez-Gutierrez L, Sillmann J, Borchert L (2025):
The Future of Hot and Dry Events in the Breadbasket Regions of Maize;
Environmental Research Letters;
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/adda63
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Quelle:
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Universität Hamburg - 20.05.2025 10:02
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 23. Mai 2025
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