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LATEINAMERIKA/180: Honduras - Wasserkraftprojekt Agua Zarca eingestellt (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Honduras

Wasserkraftprojekt Agua Zarca eingestellt


(Mexiko-Stadt, 16. Juli 2018, desinformémonos) - Am 9. Juli wurde bekannt, dass das umstrittene Wasserkraftwerk Agua Zarca in Honduras eingestellt wird. Das wurde auch von der Betreiberfirma, dem honduranischen Energieunternehmen DESA (Desarrollo Energéticos Sociedad Anónima) bestätigt. DESA betonte allerdings, dass das Unternehmen weiterhin "soziale Investitionen" in die Gemeinden im Westen von Honduras tätigen werde, um die dortige Infrastruktur zu "verbessern". Grund sei, dass viele der Bewohner*innen das Projekt befürwortet hätten.

Die indigene Aktivistin Berta Cáceres hatte stets das Land der indigenen Lenca verteidigt und gegen das Projekt gekämpft und war deswegen 2016 ermordet worden. Die Familie von Berta Cáceres, die den indigenen Dachverband COPINH (Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras) gegründet hatte, begrüßte die Entscheidung. Der Rückzug des Projekts sei ein Triumph für die Lenca und für Berta Cáceres selbst. Die Anführerin des Kampfes gegen das Wasserkraftwerk wurde im Morgengrauen des 3. März 2016 in ihrem Haus in La Esperanza erschossen. Das Projekt der DESA wurde unter Anderem von der Niederländischen Entwicklungsbank FMO und dem Finnischen Fonds für Industrielle Zusammenarbeit FINNFUND finanziert.


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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2018

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