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MEER/040: Ozeanversauerung - ein Problem in den Tropen? (idw)


Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) - 24.10.2011

Ozeanversauerung - ein Problem in den Tropen?


Am 1. November 2011 lädt das ZMT zu einem Symposium ein, das internationale Experten für einen Tag am Institut zusammenbringt, um über die Problematik der Ozeanversauerung zu diskutieren. Im Vordergrund steht die Frage, wie sich die zunehmende Versauerung der Meere in den Tropen auswirkt.

Kohlendioxid wird in der Atmosphäre bei Verbrennung von organischem Material und fossilen Brennstoffen freigesetzt. Im Meer löst es sich und reagiert mit Wasser unter der Bildung von Kohlensäure. Je saurer das Wasser wird, desto stärker verringert sich die Menge der freien Carbonat-Ionen im Meer - ein wesentlicher Bestandteil der Kalkstrukturen vieler Tiergruppen. Betroffen sind z.B. Korallen, Muscheln, Schnecken und Kalkalgen.

Wie einzelne Arten und auch ganze Lebensgemeinschaften auf die sich wandelnden Bedingungen reagieren und wie sie sich anpassen, wird zurzeit erforscht. Unklar ist ebenfalls, inwieweit verschiedene Störfaktoren sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. So muß die Ozeanversauerung auch im Zusammenwirken mit anderen Mechanismen wie der Klimaerwärmung gesehen werden. Letztendlich stellt sich die Frage, welche Konsequenzen diese Veränderungen für jene Menschen haben, die von Meeresressourcen abhängig und angewiesen sind auf den Küstenschutz, den Korallenriffe bieten.

National wie international ist das Problem der Ozeanversauerung Thema groß angelegter Forschungsprojekte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert beispielsweise mit Millionenbeträgen das Projekt BIOACID, an dem sich das ZMT und andere Bremer Meeresforschungseinrichtungen beteiligen.

Während des Symposiums sollen der aktuelle Stand der Forschung zusammengetragen, offene Fragen identifiziert und mögliche Kooperationsfelder besprochen werden. Am ZMT werden in Zukunft Ökologen, Geologen, Modellierer und Sozialwissenschaftler zu dieser Thematik verstärkt zusammenarbeiten.


Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/de/image154244 Steinkoralle

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news447377

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT), Dr. Susanne Eickhoff,
24.10.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2011