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PROTEST/011: Klimacamp-Bewilligung erweitert den politischen Handlungsspielraum in der Schweiz (Klimacamp)


Klimacamp Schweiz - Medieninformation, 7. Juni 2012

Klimacamp-Bewilligung erweitert den politischen Handlungsspielraum in der Schweiz



Das Klimacamp, welches seit Sonntag 3. Juni auf dem Platzspitz stattfindet, hat eine offizielle Bewilligung erhalten. Die Zeltstadt befähigt eine Woche lang in 50 Workshops und Aktionen zum Klimawandel und den gesellschaftlichen Ursachen aktiv zu werden. Dass ein solches mehrtägiges gesellschaftspolitisches Camp im öffentlichen Raum bewilligt wird, ist ein bedeutender Meilenstein im Erweitern der Versammlungsfreiheit und vergrössert den demokratischen Handlungsspielraum der Bevölkerung.

Seit Sonntag, 3. bis zum 10. Juli dreht sich am Zürcher Platzspitz alles rund ums Klima und gesellschaftlichen Wandel. Mit gegen fünfzig praktischen und theoretischen Workshops befähigen sich die Teilnehmenden konkret etwas gegen den Klimawandel und seine gesellschaftlichen Ursachen zu tun und somit aktiv Einfluss zu nehmen. Verschiedene direkte Aktionen am Samstag zum Thema "Stop eating our climate" und eine Ausstellung am Sonntag bilden den Abschluss des Camps.

Die Tatsache, dass das Camp am Sonntag ohne Bewilligung aufgeschlagen wurde und nun eine Bewilligung erhalten hat zeigt, dass ziviler Ungehorsam als politische Aktionsform legitim und zielführend ist. Damit ist diese Art des Protestes in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Diverse ähnliche politischen Camps wurden in der Vergangenheit noch polizeilich aufgelöst oder bestenfalls toleriert. Die offizielle Bewilligung erweitert die demokratischen Rechte der Bevölkerung. Damit wurde, so die Hoffnung der Klimaaktivist_innen, der Weg für weitere zukünftige kreative Projekte und neue Aktionsformen geebnet.

Eine Campteilnehmende führt aus: "Gesellschaftlicher Wandel wurde auch oft historisch durch bewusstes nicht-einhalten der Gesetzgebung erreicht. Ein bekanntes Beispiel ist Rosa Park, die die Rassendiskriminierung nicht mehr akzeptierte und sich getraute im Bus zu sitzen. Auch im Klimcamp erweitern wir den persönlichen gesellschaftspolitischen Handlungsspielraum. Wir übernehmen Verantwortung und sind gegen den Klimawandel aktiv. Die Verantwortung für den Klimawandel ist nicht delegierbar." Dem Klimacamp ist es ein Anliegen, dass die Gesellschaft die Möglichkeit hat, sich mit dem Thema auch auf sachlicher Ebene zu befassen und gleichzeitig die persönlichen Handlungsmöglichkeiten zu entdecken.

Geplant wurde das Klimacamp, welches in der Schweiz bereits zum vierten Mal stattfindet, von einer offenen und losen Gruppe von Freiwilligen und engagierten Klima-Aktivist_innen. Das Camp lädt Jede_n dazu ein, mitzugestalten: Ideen einzubringen, sich bei der direkten Aktion zu beteiligen, künstlerisch zu betätigen oder beim Auf- und Abbau zu helfen .

Das Programm und weitere Informationen finden sich auf
www.klimacamp.ch.

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Quelle:
Klimacamp Schweiz
Medieninformation, 07.06.2012
E-Mail: info[at]klimacamp.ch
www.klimacamp.ch.


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juni 2012