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URBAN/017: UN-Forschungsagenda für eine nachhaltige Stadtentwicklung (idw)


Fachhochschule Erfurt - 29.07.2013

Für nachhaltige Stadtentwicklung

Wissenschaftler aus der ganzen Welt erarbeiten in Erfurt UN-Forschungsagenda für eine nachhaltige Stadtentwicklung



Am grünen Zentrum der Fachhochschule Erfurt trafen sich auf Einladung des Erfurter Stadtökologen Prof. Dr. Norbert Müller vom 22.-24. Juli 15 Wissenschaftler aus der ganzen Welt, um im Auftrag des UN-Sekretariats der Biodiversitätskonvention eine Forschungsagenda für eine nachhaltige Stadtent-wicklung zu erarbeiten. Der erste Entwurf der in Erfurt erarbeiteten Forschungsagenda wurde vom Erfurter Stadtökologen Prof. Müller am 27. Juli 20013 auf dem 1. Weltkongress der Gesellschaft für Stadtökologie in Berlin vorgestellt. Nächstes Jahr soll der Dialog dann in Asien fortgeführt werden, wo das von Prof. Müller geleitete internationale Netzwerk URBIO mit über 1000 Wissenschaftlern und Praktikern bei einem Fachkongress in der koreanischen Stadt Incheon das Thema weiter vertiefen werden. In dieser rasch wachsenden 2 Millionen Stadt werden täglich 81 Kinder geboren.

Die rasant wachsende Zahl von Menschen, die in Städten wohnen - weltweit waren es 2010 die Hälfte der globalen Bevölkerung und in Deutschland sind es bereits heute fast 80% - macht es dringend notwendig, neue Strategien für ein nachhaltiges Wachstum von Städten zu entwickeln.

Dringende Fragen sind in diesem Zusammenhang:

  • Wie können Städte sich besser an den Klimawandel anpassen und wie können die Dienstleistungen des Grüns in der Stadt besser bewertet werden? Eine jüngst in Manchester erarbeitete Studie kam zu dem Ergebnis, dass bei einer Vergrößerung des Stadtgrüns um 20% der prognostizierte globale Temperaturanstieg kompensiert wird.
  • Wie können Städte selbst dazu beitragen die Zunahme des Treibhauseffektes zu verringern?

Während in Deutschland viele Städte zum Ausbau der regenerativen Energien bereits Programme umsetzen, wird gerade in den global am schnellsten wachsenden Stadtregionen z. B. in China auf fossile und Atomenergie gesetzt. Das bedeutet, dass hier besonders stark der Treibhauseffekt verstärkt wird und auslaufenden Technologien wie die Atomwirtschaft favorisiert werden. Die Forscher fordern darum, dass alle Städte als Grundlage für ihre Stadtentwicklung ihre Grün- und Naturflächen nach einem Minimalprogramm katalogisieren. Vorreiter ist hier Deutschland, wo bereits seit 40 Jahren der Wert von Grün- und Naturflächen in der Stadt systematisch erfasst wir. Global betrachtet sind dagegen mit Ausnahme von großen und reichen Städten wie z.B. New York und Tokyo die Erkenntnisse zum Wert der grünen Dienstleistungen gering.

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news545360
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution252

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fachhochschule Erfurt, Roland Hahn, 29.07.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2013