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WIRTSCHAFT/042: Arabische Emirate und lateinamerikanische Staaten streben Zusammenarbeit an (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 30. April 2014

Lateinamerika: Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten beim Klimaschutz angestrebt

von IPS-Korrespondenten


Bild: © Präsidialamt Uruguay

VAE-Außenminister Al Nahyan (li.) und sein uruguayischer Amtskollege Almagro in Montevideo
Bild: © Präsidialamt Uruguay

Montevideo, 30. April (IPS) - Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und mehrere Staaten Lateinamerikas wollen verstärkt in den Bereichen Klimaschutz und erneuerbare Energien kooperieren. Im Rahmen einer diplomatischen Offensive besuchte VAE-Außenminister Sheikh Abdullah bin Zayed Al Nahyan kürzlich Uruguay, Paraguay und Peru.

Am 28. April traf sich Al Nahyan mit seinem uruguayischen Amtskollegen Luis Almagro, bevor er von Staatspräsident José Mujica empfangen wurde. Tags darauf setzte er seine Reise nach Paraguay und Peru fort. Der Minister war Mitglied der Delegation von Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Vizepräsident und Regierungschef der VAE, der vom 20. bis 26. April Mexiko, Brasilien, Argentinien und Brasilien besucht hatte.


Aufnahme diplomatischer Beziehungen

Uruguay wird in Kürze Diplomaten in das arabische Land entsenden. "Ich freue sich darauf, dass Uruguay in der nahen Zukunft in Abu Dhabi eine Botschaft eröffnen wird. Dies wird den Dialog zwischen beiden Ländern über eine Reihe von Fragen und den Ausbau wirtschaftlicher Kontakte fördern", sagte Almagro.

Uruguay ist vor allem an Investitionen aus den VAE für einen geplanten Tiefseehafen in der östlich gelegenen Provinz Rocha interessiert. Wie der uruguayische Außenminister, der die VAE 2011 besuchte, erläuterte, haben sich die Emirate bereits an ähnlichen Projekten in Brasilien, der Dominikanischen Republik und Peru beteiligt.

Die beiden Minister berichteten zudem über einen Plan zur Zusammenarbeit bei der Pferdezucht und beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Konkrete Abkommen in diesen Bereichen wurden bisher allerdings noch nicht geschlossen. Al Nahyan unterstrich die Notwendigkeit eines angemessenen rechtlichen Rahmens, dessen Entwurf laut Almagro nahezu beendet ist. Darin soll eine Übereinkunft enthalten sein, die eine doppelte Besteuerung ausschließt.


Uruguay als Vorreiter für Klimaschutz gelobt

"Unsere Länder teilen das große Interesse an erneuerbaren Energien und an einer Zusammenarbeit beim Klimaschutz", sagte Al Nahyan. "Wir finden es lobenswert, dass sich Uruguay weltweit für den Klimaschutz einsetzt und freuen uns auf die Teilnahme des Landes an dem 'Abu Dhabi Ascent'-Treffen, das die Vereinten Nationen bei den Vorbereitungen für den Klimagipfel vom 1. bis 12. Dezember in Peru unterstützen wird."

An dem Treffen in Abu Dhabi am 4. und 5. Mai werden Minister, hochrangige UN-Beamte sowie Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilnehmen, um sich auf die Bedingungen für ein neues globales Klimaabkommen 2015 zu einigen. Al Nahyan zufolge unterstützen die Emirate die Kandidatur Uruguays für einen Sitz im UN-Sicherheitsrat im Zeitraum 2016 bis 2017.

Die Gespräche konzentrierten sich zudem auf die multilateralen Beziehungen zwischen der arabischen Welt und Lateinamerika. Auch wurden sensible politische Themen wie der Nahostkonflikt und die Lage der Palästinenser behandelt.


Uruguay sucht Nähe zu Palästinenserführung

Almagro war am 27. April von einem Staatsbesuch in Jordanien, den Palästinensergebieten, Katar und Saudi-Arabien zurückgekehrt. Bei seinem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zeigten beide Seiten großes Interesse an der Eröffnung diplomatischer Vertretungen. In Montevideo begrüßte Al Nahyan die Bemühungen Uruguays als Teil der "zunehmenden internationalen Unterstützung für die Sache des palästinensischen Volkes".

Während seiner Reise durch Mexiko, Brasilien, Argentinien und Chile traf sich Regierungschef Al Maktoum mit allen Staatspräsidenten und unterzeichnete Abkommen. Mit Chile wurde eine Übereinkunft zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung der Luftverkehrs- und Schifffahrtsunternehmen getroffen.

In Argentinien kam es zur Unterzeichnung einer Absichtserklärung für die friedliche Nutzung der Kernenergie. Mit der brasilianischen Regierung erzielte Al Maktoum ein Verteidigungsabkommen, das unter anderem den Technologieaustausch und die Zusammenarbeit bei Ausbildung und Training, Rüstung, Krisenmanagement und Logistik erleichtern soll. Mit Mexiko soll ein Investitionsschutzabkommen zustande kommen. (Ende/IPS/ck/2014)


Links:

http://www.ipsnews.net/2014/04/133974/
http://www.ipsnoticias.net/2014/04/ofensiva-diplomatica-de-emiratos-en-america-latina/

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IPS-Tagesdienst vom 30. April 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2014