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INITIATIVE/150: Bonner Konferenz - Klimawandel trifft Frauen härter als Männer (WECF)


Women in Europe for A Common Future - München, den 15.6.2010

Frauen sind vom Klimawandel heftiger betroffen als Männer

WECF fordert, Frauen stärker in den Prozess der Klimastrategien mit einzubeziehen


Klimafragen sind untrennbar von den Fragen der Geschlechtergerechtigkeit. Auf der Klimakonferenz in Bonn, die vom 31. Mai bis zum 11. Juni stattfand, und die eine Vorbereitung der Klimakonferenz im Dezember in Cancun (Mexiko) ist, haben sich deshalb die Frauenorganisationen WECF (Women in Europe for a Common Future), EcoMujerund WLOE mit einer Frauenaktion beteiligt. Bei der Demonstration, die am 5. Juni, dem UNO-Tag der Umwelt, im Rahmen der Konferenz statt fand, machten die Organisationen auf die besondere Betroffenheit von Frauen aufmerksam.

"Unsere Frauenaktion war ein Ausdruck für Klimagerechtigkeit, der von vielen Stimmen der Basis weltweit eingeordert wird", erklärt Magdalena Black von WECF. "Wir fordern konkrete Maßnahmen im Norden, wie den Ausbau und die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energie und das Einsparen von Energie, an Stelle von Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und den Bau neuer Kohlekraftwerke! Wir setzen uns ein, für eine Umweltpolitik -Klima, Wasser, Biodiversität- im Norden und Süden, in der die Natur und ein Leben im Einklang mit der Natur Vorrang hat vor Zerstörung, Ausbeutung und Profitstreben." Der Klimawandel verstärkt Ungleichheiten zwischen Ländern und auch zwischen Geschlechtern. Frauen und Männer tragen unterschiedlich zum Klimawandel bei und sind von den Folgen des Klimawandels auch unterschiedlich betroffen. Die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen zeigen sich insbesondere in den Bereichen, die das Leben von Frauen in vielen Regionen dieser Erde besonders bestimmen und wo Frauen Verantwortung übernehmen müssen: Nahrungssicherung, Gesundheit, Wasser, Energieversorgung. Naturkatastrophen treffen Frauen in besonderem Maße. An den Entscheidungen zur Klimapolitik sind Frauen jedoch wenig beteiligt.

"In den Klimadiskussionen fand bisher die Perspektive von Frauen und ihre besondere Betroffenheit kaum Eingang", sagt Magda Black. "Auch Strategien von Frauen zum Umgang mit Klimawandel und ihr Potential zum Klimaschutz werden kaum berücksichtigt. In politischen Entscheidungsgremien sind Frauen kaum vertreten. Zum Beispiel bei der Zusammensetzung der neuen UN- Beratergruppe zur Finanzierung des Klimawandel ( CCF) in diesem Frühjahr, gab es zunächst nur einen Vorschlag von 19 "Finanzmännern". Erst als Kritik laut wurde, wurde noch eine Frau hinzugeholt, die französische Finanzministerin Christine Lagarde."

Wegen der "politischen Tatenlosigkeit" in Kopenhagen hat sich das Bündnis "Klimawelle" (www.klimawelle.de) zusammengeschlossen, um Druck zu machen auf die Verhandlungen und ein klares Zeichen zu setzen für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit.

Das nächste Ziel sind gemeinsame Aktivitäten im Oktober 2010 begleitend zur 10. Konferenz zu Biodiversität vom 12. bis 29.10.2010 in Nagoya (Japan) anlässlich dws Internationalen Jahres der Biodiversität.


WECF, Women in Europe for A Common Future, ist ein Netzwerk aus 100 Frauen- und Umweltorganisationen in 40 Ländern Europas, Zentralasiens und des Kaukasus und setzt sich in den Bereichen Chemikalien, Wasser und Sanitation, Landwirtschaft und Energie für eine Gesunde Umwelt für alle ein. WECF nutzt das Potential von Frauen, um Umwelt, Gesundheit und Ökonomie in Balance zubringen. WECF unterstützt mit Partnerorganisationen konkrete Bedürfnisse der Menschen vor Ort, setztlokal praktische Lösungen um und engagiert sich politisch auf internationaler Ebene. WECF hat UN-Status undist offizieller Partner des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP.


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Quelle:
Pressemitteilung, 15.06.2010
WECF Deutschland
Sankt-Jakobs-Platz 10, 80339 München
Internet: www.wecf.eu


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2010