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ANBAU/134: Gentechnikverbot - Peru setzt auf Biodiversität und Öko-Landbau (Naturland)


Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Pressemitteilung vom 29. März 2010

Peru setzt auf Biodiversität und Öko-Landbau


Peru hat eine einzigartige Biodiversität - bspw. über 2300 unterschiedliche Kartoffelvarietäten. Die Zulassung der Amflora Kartoffel in Europa oder die Genehmigung der Freisetzung von gentechnisch manipuliertem Mais haben Konsequenzen auf die politische Diskussion und Entscheidungen in Ländern wie Peru. Der peruanische Umweltminister Dr. Antonio Brack hob bei einem Treffen mit Naturland den Öko-Landbau als äußerst wichtigen Bereich der peruanischen Umweltpolitik hervor. "Die Biodiversität wird durch den Öko-Landbau nachhaltig genutzt und geschützt. 19.000 zertifizierte Naturland Kleinbauern sind eine hervorragende Werbung für Peru", betonte Umweltminister Brack. Naturland Geschäftsführer Steffen Reese begrüßte insbesondere das peruanische Verbot zur Agro-Gentechnik: "Mit dem Nein zur Agro-Gentechnik ist Peru Vorbild für Europa".


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PRESSEMITTEILUNG - 29. März 2010

Umweltminister Dr. Antonio Brack bekräftigt Gentechnikverbot

Peru setzt auf Biodiversität und Öko-Landbau

Gräfelfing/Lima - Der peruanische Umweltminister Dr. Antonio Brack hob bei einem Treffen mit Naturland in Lima am 18.03.2010 den Öko-Landbau als äußerst wichtigen Bereich der peruanischen Umweltpolitik hervor. "Peru hat eine weltweit einzigartige Biodiversität. Diese Vielfalt wird durch den Öko-Landbau nachhaltig genutzt und geschützt. 19.000 zertifizierte Naturland Kleinbauern sind eine hervorragende Werbung für Peru", betonte Umweltminister Brack. Naturland Geschäftsführer Steffen Reese begrüßte insbesondere das peruanische Verbot zur Agro- Gentechnik: "Mit dem Nein zur Agro-Gentechnik ist Peru Vorbild für Europa".

Agro-Gentechnik gefährdet Biodiversität

2321 unterschiedliche Kartoffelvarietäten und 55 Maisvarietäten sind heute noch in Peru zuhause. Diese Vielfalt ist angepasst an unterschiedlichste agrarökologische Standort- und Klimabedingungen. "Der Reichtum Perus liegt in seiner enormen Biodiversität. Die Agro- Gentechnik ist eine Bedrohung für diesen unermesslichen Genpool", so Minister Brack. Die Genehmigung der Freisetzung von gentechnisch manipuliertem Mais - wie MON810 - oder die Zulassung der Amflora Kartoffel in Europa haben Konsequenzen auf die politische Diskussion und Entscheidungen in anderen Ländern - wie Peru. Naturland Geschäftsführer Reese: "Wir tragen eine große gesellschaftliche Verantwortung. Das scheint aber noch immer nicht im Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel angekommen zu sein".

Öko-Kaffeeanbau ist Umweltschutz

Naturland zertifizierter Kaffee wächst im Schatten von Bäumen - in sogenannten Agroforstsystemen. Dieses nachhaltige Anbausystem schützt Boden, Klima und Wasser und zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt aus."Je mehr Öko-Kaffee in Europa getrunken wird, umso besser für Mensch und Umwelt in Peru", so Minister Brack. Eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sowie der Schutz der Amazonas Regenwälder stehen mit großer Priorität auf der Agenda von Minister Brack, dessen Ministerium erst 22 Monate jung ist. Durch die Verabschiedung des neuen Forstgesetzes sollen die 55 Millionen Hektar Primärwald (Vergleich: Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland: 37 Millionen Hektar) konsequent geschützt werden. Geplant ist bis zum Jahr 2021 die jährlichen Rodungen von 150 000 Hektar Primärwald vollständig zu unterbinden.

Öko-Kaffee aus Peru ist zumeist Naturland Kaffee

16.700 Tonnen Naturland zertifizierter Kaffee mit einem Wert von über 55 Millionen US-Dollar wurden 2009 aus Peru exportiert. Peru ist der weltweit größte Exporteur von Öko-Kaffee, insgesamt wurden 34.500 Tonnen Öko-Kaffee in 2009 exportiert. Mit 19.0000 Bäuerinnen und Bauern, die nach Naturland Richtlinien arbeiten, stellt Peru einen Schwerpunkt von Naturland International dar. Neben Kaffee werden in Peru auch Kakao, Bananen, Mangos und weitere tropische Früchte nach Naturland Richtlinien angebaut.

Naturland fördert den Ökologischen Landbau weltweit und ist mit über 55.000 Bauern und 500 Herstellern als Naturland Partner einer der größten ökologischen Anbauverbände. Für Naturland gehören Öko- Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen.


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Quelle:
Naturland Presse Info, 29.03.2010
Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing
Tel.: 089/898082-31, Fax: 089/898082-90
E-Mail: naturland@naturland.de
Internet: www.naturland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2010