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EUROPA/209: Freien Rebenanbau stoppen - BUND fordert Schutz des Weinbaus in Steillagen (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 10. Februar 2011

Bundesrat muss freien Rebenanbau in der EU stoppen

BUND fordert Schutz des Weinbaus in Steillagen


Stuttgart. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg, fordert den Bundesrat auf, sich in seiner morgigen Sitzung für die Verlängerung des EU-weiten Rebenanbaustopps über das Jahr 2018 hinaus einzusetzen - wie es die Weinbauländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz fordern. Der Anbaustopp verbietet den Weinanbau bisher auf Flächen, die seit mehr als 8 Jahren keine Reben getragen haben. 2007 hatte der EU-Agrarministerrat die Aufhebung des Rebenanbaustopps beschlossen. Würde dieser Beschluss umgesetzt, dürfte auf jedem flachen Acker Wein angebaut werden. Der aufwändige Weinbau in den Steillagen an Neckar und Enz, im Remstal und am Kocher wäre dann kaum noch konkurrenzfähig. Die Aufgabe des Steillagenweinbaus bedeutet nach Auffassung des BUND das Ende einer einmaligen Kulturlandschaft und eine Katastrophe für den Artenschutz. "Der Weinbau in Steillagen hat in Süddeutschland über viele Jahrhunderte einmalige Biotope für Tier- und Pflanzenarten geschaffen, die Wärme und Trockenheit lieben", sagte BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß: "Mauereidechse, Weinhähnchen, Weinbergtulpe und Gelbstern verschwinden aus unserer Landschaft, wenn der Weinbau an Steillagen aufgegeben werden muss. Denn die Freihaltung der aufgegebenen Weinberge wäre mit Naturschutzmitteln nicht zu bezahlen sein."


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Quelle:
Presseinformation, 10. Februar 2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2011